Die neue Kombination aus Mundstück und Blatt erfüllt sowohl die Bedürfnisse von Amateuren als auch die Anforderungen von Profis, da sie leicht und dauerhaft spielbar ist und gleichzeitig eine ausgezeichnete Tonqualität sowie Intonation aufweist. Die dafür erforderliche Werkstoffkombination hat MAXTON mit Unterstützung des ACR-Instituts OFI entwickelt. Dafür wurden die MAXTON GmbH und das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) mit dem ACR Kooperationspreis 2019 ausgezeichnet.

Innovationspreis
Innovation unterstützen.
Seit 2006 vergibt die ACR zusammen mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort den ACR Innovationspreis (früher Kooperationspreis). Dieser holt die besten in Zusammenarbeit mit ACR-Instituten entstandenen Innovationen vor den Vorhang, um zu zeigen, dass nicht nur große Unternehmen Motoren für Innovation sind, sondern auch KMU. Die eingereichten Projekte stellen sich einer Fachjury sowie einem Online-Voting, die bestbewerteten drei Projekte erhalten den begehrten Innovationspreis.
- Klarinettensystem mit Wiener Klang
- Tonbauplatten für ein gutes Raumklima
- Neues Verfahren vernichtet Bettwanzen und deren Eier
Klarinettensystem mit Wiener Klang
Unmittelbare Spielbarkeit, volles Klangvolumen und individuelle Abstimmung, das verspricht das neu entwickelte Klarinettensystem von MAXTON.
Institut
OFI – Österreichisches Institut für Chemie und Technik
KMU-Partner
MAXTON GmbH
Förderung
FFG
Dem OFI ist das Kunststück gelungen, zwei gegensätzliche Eigenschaften in einem Werkstoff zu vereinen.


Spielerinnen und Spieler von Holzblasinstrumenten wie Klarinette und Saxofon können ein Lied davon singen: die perfekte Mundstück-Blatt Kombination zu finden ist schwer und individuelle Anpassung meist unerlässlich. Blatt und Mundstück bilden gemeinsam den tonerzeugenden Teil einer Klarinette. „Schon minimale Veränderungen können große Unterschiede bewirken. Man braucht viel Erfahrung für die perfekte Abstimmung von Mundstück und Blatt, ebenso aber Geduld und Experimentierfreude“, erklärt Martin Fluch, Geschäftsführer von MAXTON und selbst Profiklarinettist beim ORF Radiosymphonieorchester Wien. Er hat sich zum Ziel gesetzt, ein neuartiges Klarinettensystem zu schaffen, welches Mundstück und Kunststoffblatt umfasst. Beides sollte in einem breiten Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich immer gleich und leicht spielbar sein sowie geringen Blasdruck erfordern. Für die Musikerin und den Musiker sollte sich ein warmes, weiches und dunkles Klangbild (Wiener Klang) ergeben. „Für uns war es außerdem wichtig, großtechnisch produzieren zu können“, betont Fluch. Gleich in zwei Forschungsprojekten hat MAXTON zusammen mit dem OFI geforscht, um den idealen Werkstoff für Mundstück und Blatt zu finden.
Revolution am Musikmarkt
Da Mundstück und Blatt eine perfekte Synergie ergeben, zielt MAXTON hier auf eine Revolution am Musikmarkt ab. Besonders die Entscheidung für das Klarinettenblatt ist eine Philosophiefrage: Bisher galt das Holzblatt als erste Wahl, da kein Kunststoff die speziellen Anforderungen an Elastizität und gleichzeitig Steifigkeit erfüllen konnte. Doch nun gibt es eine Alternative. Der neu entwickelte Werkstoff-Compound weist eine sehr hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringer Dichte auf. Das Blatt ist also stabil genug, um sich nicht zu verformen und zugleich elastisch, um dämpfend zu wirken. Diese speziellen Eigenschaften sind der Garant für warme, harmonische Klänge. „Das neue Kunststoffblatt erfüllt alle Anforderungen, die für Musiker entscheidend sind“, ist Fluch erfreut.
Der ultimative Klang
Für den besten Klang müssen Mundstück und Blatt eine verlässliche Genauigkeit aufweisen und miteinander harmonieren. Dies ist MAXTON nach einer Entwicklungszeit von mehr als zehn Jahren schließlich gelungen. Es galt, die klangtechnischen Vorteile von Kautschukmundstücken mit den Fertigungseigenschaften und der Formstabilität von Hartkunststoffen zu verbinden. „Für das Mundstück haben wir ein Werkstoffkonzept entwickelt, welches die beiden Faktoren Steifigkeit und Dämpfung bestmöglich vereint. Dieses Konzept sieht einen Matrixwerkstoff mit möglichst hoher Dämpfung vor, der durch Verstärkungsstoffe in Balance gebracht wird, sodass letztendlich ausreichende Steifigkeit bei möglichst hoher Dämpfung gewährleistet wird“, erklärt Heinz Haider, Projektleiter und Kunststoffspezialist beim ACR-Institut OFI den langwierigen und komplexen Entwicklungsprozess.
Musik kennt keine Grenzen
Die Mundstücke mit klangvollen Namen wie AMADEUS, ALMA oder GIUSEPPE gibt es in allen gängigen Bahnkurven. Sieermöglichen, zusammen mit den innovativen Kunststoffblättern, ein perfekt aufeinander abstimmbares System für Böhm, Deutsch und Wien Bohrungen. In dieser Form präsentiert MAXTON das innovative Klarinettensystem auf den internationalen Musikmessen in Shanghai am 10. Oktober, anschließend in Nürnberg, Leipzig und Los Angeles.

Tonbauplatten für ein gutes Raumklima
Die Firma EMOTON GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem ACR-Institut Holzforschung Austria (HFA) eine völlig neuartige Raumklimaplatte für den Innenausbau entwickelt.
Die Raumklimaplatte Panello kann Schadstoffe aus der Luft absorbieren, Feuchtigkeit regulieren, Feinstaub verringern und Schall dämmen. Durch die Verwendung von natürlichem Ton und Reststofffasern der Papierindustrie, ist die Panello zudem ökologisch und ressourcenarm in der Herstellung. Sie sorgt also nicht nur für gesundes Raumklima, sondern trägt auch zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Für diese Produktinnovation wurden die EMOTON GmbH und die HFA mit dem ACR Kooperationspreis 2019 ausgezeichnet.
Institut
HFA – Holzforschung Austria
KMU-Partner
EMOTON GmbH
Förderung
FFG
Produktinnovation mit Mehrwert
Heute müssen Baumaterialien immer mehr Anforderungen erfüllen als rein physikalische, in Innenräumen spielen etwa Gesundheit und Wohlbefinden eine immer größerer Rolle. Gängige Platten- und Putzsysteme bieten in diesem Bereich jedoch kaum einen Mehrwert. „Dabei können Wandoberflächen eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf das Raumklima haben“, sagt Norbert Kaimberger, Geschäftsführer der EMOTON GmbH. Die Firma EMOTON hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Tonbauplatte für den Innenausbau anzubieten, die nicht nur allen bauphysikalischen Anforderungen entspricht, sondern zudem schadstoffabsorbierend und feuchtigkeitsregulierend wirkt und besonders ökologisch ist. Dafür hat Norbert Kaimberger die noch nicht ausgereifte Entwicklung eines Vorgängerunternehmens übernommen und zusammen mit der HFA die Produktinnovation weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht.

Gut für das Raumklima
„In der von der FFG geförderten Machbarkeitsstudie ging es im Wesentlichen darum, die optimale Rezeptur für die Tonbauplatte zu finden, um die nötige Steifigkeit und Festigkeit für den Einsatz auch im mehrgeschoßigen Wohnbau zu erreichen. Auf der anderen Seite war es erforderlich auch Aspekte wie Brandschutz, Schallschutz sowie Wärme- und Feuchteschutz zu optimieren und nachzuweisen“, erklärt Projektleiterin Irmgard Matzinger von der HFA die Projektziele. Schließlich wurde die Panello Tonbauplatte auch einem Vergleich mit den Eigenschaften der zurzeit im Holzbau üblichen Plattenmaterial unterzogen. „Gegenüber den üblichen Innenraumbekleidungen wie Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten erreichen die Tonbauplatten einen wesentlich besseren Überhitzungsschutz, die Schadstoffkonzentration und die Feinstaubbelastung der Innenraumluft wird deutlich verringert, das Produkt ist ökologisch, recycelbar, und trägt aufgrund der geringeren Energie- und Umweltbelastung bei Produktion und Entsorgung zum Klima- und Umweltschutz bei“, fasst Matzinger die Ergebnisse zusammen.


Dank des Forschungsprojektes mit der HFA ist es uns gelungen, die Tonbauplatte in Österreich und Deutschland am Markt zu etablieren.
Hoch hinaus
„Dank des Forschungsprojektes mit der HFA ist es uns gelungen, die Tonbauplatte in Österreich und Deutschland im Markt zu etablieren“, erklärt Kaimberger. „Wir freuen uns, eine ökologische, hochwertige und gesunde Alternative zu herkömmlichen Innenausbauplatten anbieten zu können, die ein nachweislich besseres Innenraumklima schafft“, so Kaimberger weiter. Bisher wurde die Produktinnovation vorwiegend von Privatkunden im Segment der Einfamilienhäuser eingesetzt. Das Ziel war also, die Tonbauplatte im Bereich der bauphysikalischen Werte weiterzuentwickeln, damit sie auch im mehrgeschossigen Holzbau und im Bürobau eingesetzt werden kann. Ergänzend bietet Emoton auch Tonspachtelungen an, die die Eigenschaften der Tonplatte unterstützt aber auch auf herkömmliche Bauplatten aufgetragen werden kann. „Selbst wenige Millimeter Tonschicht wirken sich bereits positiv auf das Raumklima aus“, so Kaimberger abschließend.
Neues Verfahren vernichtet Bettwanzen und deren Eier
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem ACR-Institut ZFE konnte die Firma Braincon eindeutig nachweisen, dass mit der neuen Technologie nicht nur ausgewachsene Bettwanzen, sondern auch deren Eier und Nymphen wirksam bekämpft werden.
Bettwanzen galten schon einmal als ausgerottet, heute sind sie wieder auf dem Vormarsch und stellen weltweit ein ernst zu nehmendes Problem dar. Nicht nur in Hotels und Schlafwaggons kann man sie antreffen, auch in Studentenheimen, Krankenhäusern, Bussen und Flugzeugen ist man nicht vor ihnen sicher und man wird sie nur sehr schwer wieder los. Speziell die Langlebigkeit der Bettwanzeneier machen eine wirksame und langfristige Bekämpfung so schwierig. Ein einziges befruchtetes Weibchen kann bis zu 500 Nachkommen haben, die nach jeweils 8 Wochen ebenfalls geschlechtsreif sind. Dazu kommt, dass einige Bettwanzen-Stämme Resistenzen gegen gängige Insektizide entwickelt haben. Obwohl es zahlreiche – allerdings aufwändige – Bekämpfungsmethoden gibt, hat sich bisher keine für Mensch und Umwelt unbedenkliche Standardmethode durchgesetzt, bei der eine vollständige Inaktivierung der Bettwanzen in sämtlichen Entwicklungsstadien nachgewiesen werden konnte. Bis jetzt.
Institut
ZFE – Zentrum für Elektronenmikroskopie
KMU-Partner
Braincon GmbH & Co KG
Förderung
FFG-Innovationsscheck
Wir hatten ein Problem, das noch keiner wissenschaftlich in dieser Art und Tiefe behandelt hat.

Die Wirkstoffkombination tötet auch resistente Wanzen
Braincon entwickelte ein neues, für den Menschen unbedenkliches Kontaktgift, das als Nervengift wirkt und damit lebenswichtige Prozesse innerhalb einer Wanze verhindert und ebenso die Entwicklung der Wanzeneier beeinflusst. Die Behandlung erfolgt mittels feinster Vernebelung des befallenen Raumes mit einer speziellen Wirkstoffkombination aus DCXF-Flüssigkeit und H2O2 (Wasserstoffperoxid). Das Besondere dabei ist, dass der Wirkstoff auf eine Partikelgröße von 1µm vernebelt wird und dadurch auch in die kleinsten Ritzen eindringen kann. Eine Erwärmung der Räume ist nicht notwendig. Den Nachweis für den Erfolg der Methode lieferte das Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz. Bei der Untersuchung zeigten sich bereits wenige Stunden nach der Behandlung bei allen Wanzen Schädigungssymptome, nach 6 Tagen waren sämtliche Bettwanzen inaktiv. Auch resistente Wanzen-Stämme konnten vernichtet werden.
Fehlgeburt bei Wanzeneiern
Besonders langlebig sind Wanzeneier. „Wir gingen davon aus, dass die Behandlung zu einer Änderung der Membranstruktur an der Oberfläche der Eier führen würde, dies war jedoch nicht der Fall“, erläutert Projektleiterin Claudia Mayrhofer vom Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz (ZFE). Nach einer weiteren, eingehenden Untersuchung entdeckten die Forscher schließlich, dass bei den behandelten Wanzeneiern der Schlüpfprozess viel früher einsetzte, was dazu führte, dass die noch nicht lebensfähigen Nymphen verendeten. „Durch die Behandlung verlieren die Bettwanzen die Endkappen (Operculum), was vermutlich eine Art „Frühgeburt“ auslöst“, so Mayrhofer. Bereits 8 Stunden nach erfolgter Dekontamination der Bettwanzeneier öffneten sich die ersten Kappen, was normalerweise erst nach fünf bis 20 Tagen geschieht. „Die Wirksamkeit des Verfahrens kann anschließend rasch und unkompliziert mittels eines Lichtmikroskops überprüft werden“, ergänzt Davul Ljuhar, Gründer und Geschäftsführer der Firma Braincon Technologies. „Mit dieser Technologie bieten wir eine All-in-One Lösung an, die sowohl Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Viren und Sporen, als auch Insekten und Kriechtiere bekämpft.“
