Betreiber von Biogasanlagen können ein Lied davon singen: Die im Produktionsprozess anfallenden Gärreste sind in mehrfacher Hinsicht problematisch. Während der hohe Wassergehalt Lager- und Transportkoste in die Höhe treibt, kann eine Ausbringung in der Landwirtschaft durch überschüssige Nährstoffe negative Auswirkungen für die Umwelt haben. Zudem entweicht der in den Gärresten enthaltene Kohlenstoff rasch in die Atmosphäre, der für Böden wichtige Kohlenstoff geht verloren.
Vielleicht wurden Gärreste mangels besseren Wissens bisher aber auch unter ihrem Wert geschlagen. Geht es nämlich nach dem Forscher*innen-Team hinter „BioProfit“, schlummert in den vermeintlichen Abfällen jede Menge ungenutztes Potenzial, das durch richtige Aufbereitung gehoben werden kann – nicht, ohne dabei vorhandene Synergien zu nutzen. Denn da wäre noch die Torf-Problematik: In seiner Rolle als Zuschlagstoff für Pflanzensubstrate und Gartenerden werden hierzulande jährlich rund 160.000 Tonnen des organischen Sediments importiert. Die Umwelt freut das wenig, denn der Torfabbau geht mit der Zerstörung von Hochmooren einher und führt zur Freisetzung von Kohlenstoffdioxid. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach alternativen Pflanzsubstraten stark an.