Standardisierung im ACR-Podcast

In der 6. Folge des ACR-Podcasts „RundUm Forschung“ diskutieren Valerie Höllinger, Geschäftsführerin von Austrian Standards, und Elisa Mayrhofer, Forscherin am ACR-Institut OFI und Woman Award Preisträgerin, mit Rita Kremsner, stv. Geschäftsführerin der ACR, über Normen und Standards sowie ihre Bedeutung für Forschungs- und Innovationsprozesse.

3 Frauen vor einer bunten Wand

Standards regeln nahezu alle Lebensbereiche. Als „hidden champion“ sind sie in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings oft stark unterrepräsentiert und fallen meist erst dann auf, wenn sie fehlen. Fest steht, dass Standards für Unternehmen unverzichtbar sind oder wie es Valerie Höllinger auf den Punkt bringt: „Standards sind die Sprache der Wirtschaft“. Indem sie Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen und Verfahren definieren, sorgen sie für Sicherheit, Transparenz und Qualität.

Der Festlegung von Standards und Normen geht ein offener Multistakeholder-Prozess voran, an dem Expert*innen aus Wirtschaft, Forschung, Verwaltung, NGOs und Interessensverbänden beteiligt sind. Jährlich arbeitet Austrian Standards so mit 4.500 Expert*innen aus 2.800 Organisationen und Unternehmen zusammen. Die breite Basis macht es möglich, Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Entscheidend ist dabei vor allem auch die Vernetzung auf internationaler Ebene, werden Standards heute doch zumeist über Ländergrenzen hinweg definiert.

Nicht selten bauen Standards und Normen auf jahrelanger Forschungsarbeit auf. Umgekehrt profitieren Forscher*innen von standardisierten Methoden, die für reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse sorgen. Zudem tragen Standardisierungsprozesse dazu bei, wissenschaftliche Erkenntnisse einem größeren Kreis zugänglich zu machen, sie in marktfähige Produkte, Dienstleistungen und Verfahren umzuwandeln und neue Folgeprojekte zu initiieren. Nicht zuletzt können sich Standards auch als wichtige Grundlage für die Vergabe von Fördermitteln und Forschungskooperationen erweisen. Geht es nach Valerie Höllinger, gilt es, die Zusammenarbeit zwischen Forschungs- und Standardisierungseinrichtungen hinkünftig noch stärker zu forcieren. Erste Schritte in diese Richtung sind in den vergangenen Jahren bereits gelungen: Kamen einschlägige Projektanträge lange Zeit vorwiegend aus der Wirtschaft, ergreifen heute immer öfter auch Forschungseinrichtungen die Initiative.

„Standards sind die Sprache der Wirtschaft.“

Valerie Höllinger, Geschäftsführerin Austrian Standards

Dass Forschung und Standardisierung zwei Seiten einer Medaille sind, zeigt auch die Praxis. Bestes Beispiel ist das ACR-Institut OFI, das durch seine Forschung bereits mehrfach Standardisierungsprozesse angestoßen hat. So können für die biologische Bewertung von Medizinprodukten gemäß ISO 10993 jetzt auch tierversuchsfreie Testmethoden zum Einsatz kommen. Bisher noch ausständig ist ein standardisiertes Verfahren zur Risikoanalyse von Menstruationsprodukten. Aber auch hier gibt es  Grund zur Zuversicht. Zu verdanken ist das einmal mehr dem OFI, das als zentraler Impulsgeber mit dem Projekt „LEIFS“ wichtige Vorarbeit geleistet hat.

Valerie Höllinger und Elisa Mayrhofer eint eine positive Grundstimmung, wenn es um die Zukunft der Standardisierung geht. So ist der Stein in den letzten Jahren merklich ins Rollen gekommen. Dazu hat nicht zuletzt auch die kürzlich ins Leben gerufene EU-Standardisierungsstrategie beigetragen, die vor allem in den Bereichen Digitalisierung und grüne Transformation starke Akzente setzt. Auch wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist, bis Standards und ihr Mehrwert flächendeckend jene Anerkennung erhalten, die sie verdienen, werden sie zunehmend in ihrer Rolle als Innovationstreiber anerkannt und gewinnen auch als strategisches Werkzeug an Bedeutung. Dazu können nicht zuletzt Best-Practice-Beispiele wie das ACR-Netzwerk beitragen, wo Standardisierungsprozesse schon lange als gemeinnützige Leistung gefördert werden.

HIER geht es zum Podcast „RundUm Forschung“

News

Neuigkeiten aus
dem Netzwerk

  • KMFA
  • 12/24
Drei Personen auf der Bühne im Rahmen einer Preisverleihung

KMFA – Evaluation Talent Award für Jakob Kofler

Im Rahmen der REvaluation Conference 2024 wurde Jakob Kofler, Researcher beim ACR-Institut KMFA, mit dem Evaluation Talent Award 2024 ausgezeichnet. Der Preis, überreicht von FORWIT und fteval, ehrt seine Leistungen in der Evaluierung des Politikfeldes. 

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Drei Wünsche an die künftige Regierung

Forschung und Entwicklung sind für Unternehmen wettbewerbsentscheidend. Gerade Innovationen in KMU setzen entsprechende Rahmenbedingungen voraus. Was wir uns von der neuen Regierung daher wünschen: Eine Forschungsquote von 4%, flexible und themenoffene Förderprogramme, gezielte Maßnahmen für eine beschleunigte digitale, soziale und grüne Transformation und den Abbau bürokratischer Hürden.

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  • KMFA
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Podiumsdiskussion

KMFA – ACR-Gründungsmitglied feiert 70. Jubiläum

Am 21. November 2024 feierte die KMU Forschung Austria, Gründungsmitglied des ACR-Forschungsnetzwerks, ihr 70-jähriges Bestehen und blickte dabei auf sieben Jahrzehnte intensiver Forschung zur Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zurück. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen zentrale Herausforderungen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und der Fachkräftemangel.

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  • VÖZ
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Podiumsdiskussion

VÖZ – Klimaschutz und Bauen der Zukunft beim 45. Kolloquium

Mit einer visionären Keynote, einer abwechslungsreichen Podiumsdiskussion und innovativen Vorzeigebeispielen sorgte am 4. November 2024 das 45. Kolloquium „Forschung und Entwicklung für Zement und Beton“ des ACR-Instituts VÖZ bei rund 300 Teilnehmenden für einen spannenden Nachmittag rund um Klimaschutz, Dekarbonisierung und Bauen der Zukunft.

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  • HFA
  • 11/24
Vier Personen auf der Bühne bei einer Preisverleihung

ÖGUT-Auszeichnung für HFA und IBO

Bereits zum 37. Mal zeichnete die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) am 19. November 2024 die besten Nachhaltigkeitsprojekte aus. Das HFA-Projekt "TimperLoop" unter Beteiligung des IBO konnte die Kategorie "Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft" für sich entscheiden, "GLASGrün" - ebenfalls unter Beteiligung des IBO - erhielt einen ÖGUT-Sonderpreis.

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  • ACR
  • 11/23
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2 Jahre EDIH Applied CPS

Der EU-initiierte Kompetenzhub für Digitalisierung EDIH Applied CPS, an dem neben der ACR-Geschäftsstelle mit OFI und AEE INTEC auch zwei ACR-Institute beteiligt sind, feiert sein 2-jähriges Bestehen. Zahlreiche Unternehmen haben die bis zu 100% geförderten Services bereits in Anspruch genommen, weitere Fördermittel stehen bereit.

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1894 wurde der „Verein österr. Zementfabrikanten“ mit dem Ziel der gemeinsamen Vertretung nach außen und der Lösung technischer und wissenschaftlicher Herausforderungen gegründet. Die Herausforderungen haben sich über die Jahre stetig verändert, trotzdem ist die VÖZ ihrem Credo immer treu geblieben.

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ZSI – Photovoltaik-Projekt mit ZSI-Beteiligung prämiert

 „PHOTORAMA“ heißt der Gewinner des prestigeträchtigen European Sustainable Energy Week Innovation Award 2024.  Das 8,38 Mio. Euro schwere Horizon 2020 Projekt ebnet den Weg für die Kreislaufführung von alten Photovoltaik-Modulen. Teil des Konsortiums ist auch das ACR-Institut ZSI, das gesellschaftliche Fragestellungen unter die Lupe nimmt.

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Das revolutionäre Bohrlöschgerät „DRILL-X“ wurde mit dem Staatspreis Design ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit dem ACR-Institut IBS entwickelt, ermöglicht es Feuerwehren, ihre Arbeit schneller, effizienter und sicherer durchzuführen.

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  • ACR
  • 05/24
Großes Gruppenbild von den Teilnehmer*innen der Studienreise nach Lissabon

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Anfang Mai besuchten wir mit einer 43-köpfigen Delegation Portugal, darunter Vertreterinnen und Vertreter der ACR-Institute, Ministerien, Förderagenturen, Interessenvertretungen sowie Medien, um das Innovationssystem kennenzulernen. Mit Pragmatismus und Offenheit ist das Land im Innovationsranking auf dem Weg nach oben.

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OFI – Jetzt für den HFM Sustainability Award einreichen

Der H. F. Mark Sustainability Award zeichnet Forschungsprojekte aus, die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Kunststoff beitragen. Einreichungen sind noch bis Ende Mai möglich. 

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  • KMFA
  • 04/24
Fünf Menschen bei einer Besprechung (von oben)

Österreichs KMU überdurchschnittlich innovativ

In seinem Bericht „KMU im Fokus“ zeigt das ACR-Institut KMFA alljährlich die Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) für die österreichische Wirtschaft auf. Die aktuelle Ausgabe attestiert dem Sektor einen hohen Innovations- und Internationalisierungsgrad, beleuchtet aber auch zentrale Herausforderungen.

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  • AEE
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Luftaufnahme eines Großwärmespeichers

AEE INTEC startet drittgrößtes steirisches Horizon Europe Projekt

Erneuerbare Energieträger bergen großes Potenzial, setzen aufgrund ihrer Volatilität aber Flexibilitätselemente wie Großwärmespeicher voraus. Im 11 Mio. Euro schweren Horizon-Europe Projekt „TREASURE“ werden unter der Leitung des ACR-Instituts AEE INTEC große thermische Energiespeicher erstmals systematisch unter die Lupe genommen.

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  • ACR
  • 03/24
Sonja Sheikh und Rita Kremsner vor einem bunten Bild

ACR – Positive Evaluierung und höheres Budget

Externe Evaluierung bestätigt: Die ACR trägt zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen bei. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) stärkt das Forschungsnetzwerk nun mit zusätzlichen Budgetmitteln aus der Transformationsoffensive.

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  • KMFA
  • 02/24
Menschen posieren vor einer großen Kirche für ein Gruppenfoto

KMFA – 70 Jahre KMU Forschung Austria

Gemeinsam mit dem Forschungsnetzwerk ACR feiert heuer auch eines seiner Gründungsmitglieder das 70-jährige Bestehen: die KMU Forschung Austria. Seit sieben Jahrzehnten steht das wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut für angewandte Forschung mit Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen.

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