Norwegen fokussiert auf grünen Wandel

Die ACR reiste Anfang Mai mit einer 40-köpfigen Delegation nach Norwegen, darunter Vertreterinnen und Vertreter der ACR-Institute, Ministerien, Förderagenturen, Interessenvertretungen sowie Medien, um das Innovationssystem kennenzulernen. Trotz ähnlicher Platzierungen in internationalen Innovationsrankings und ähnlich kleinteiliger Förderstruktur gibt es inhaltlich große Unterschiede sowie Förderinstrumente, die auch für Österreich gut wären.

a Panoramabild von Norwegen
b Gruppenbild der Teilneherm_innen der ACR Studienreise nach Norwegen

Norwegen ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Es ist eines der reichsten Länder der Welt, mit einer außergewöhnlichen Landschaft und reich an Rohstoffen, im speziellen Öl und Gas. Dennoch findet sich Norwegen nicht unter den „Innovation Leadern“ wie seine direkten Nachbarn. Im European Innovation Scoreboard (EIS) liegt Norwegen nur auf dem 11. Platz, gleich hinter Österreich und weist auch eine ähnliche Diskrepanz zwischen Input und Output auf. Die Gründe dafür sind jedoch andere als in Österreich und vor allem auf die gute wirtschaftliche Stellung Norwegens als Rohstoff-exportierendes Land und die geringe F&E-Abhängigkeit mehrerer wichtiger Wirtschaftszweige wie dem Dienstleistungssektor, dem Tourismus und der Fischerei zurückzuführen.

Das soll sich jedoch ändern, denn Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, wirtschaftliches Wachstum für die Zeit nach der Öl- und Gas-Ära zu sichern, durch ein klares Bekenntnis zur Förderung grüner Industrien und einen stärkeren Fokus auf Forschung und Innovation. Laut Anne Fahlvik vom Norwegischen Forschungsrat beeinflussen der Krieg in der Ukraine und die europäische Energiekrise zwangsläufig die Forschungs- und Innovationspläne des Landes sowie auch den Zeitplan für den Ausstieg aus der fossilen Abhängigkeit, das langfristige Ziel ändert sich dadurch aber nicht.

„Man sieht, wie gut man sich arrangieren kann, wenn man gut vernetzt ist, im Team arbeitet und international agiert.“

Iris Filzwieser - ACR-Präsidentin

Starke Beteiligung an EU-Projekten

„Besonders positiv stechen die hervorragende internationale Vernetzung Norwegens hervor und seine rege Beteiligung an europäischen Forschungsprogrammen“, merkt ACR-Geschäftsführerin Sonja Sheikh an. Mit einer Erfolgsrate von 15 Prozent liegt das Land etwa bei Projekteinreichungen für das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 deutlich über der durchschnittlichen Bewilligungsquote von 12 Prozent. Österreich und Norwegen arbeiteten innerhalb von Horizon 2020 über alle Bereiche hinweg in 474 Projekte zusammen (Platz zehn), am häufigsten kooperierte Norwegen mit Deutschland (1.148 Projekte). Die gelungene internationale Zusammenarbeit ist auch jener Punkt, den sich ACR-Präsidentin Iris Filzwieser am ehesten zum Vorbild nehmen würde: „Man sieht, wie gut man sich arrangieren kann, wenn man gut vernetzt ist, im Team arbeitet und international agiert. Das war für mich eines der beeindruckendsten Ergebnisse.“ Dass das auch mit der Finanzierungsstruktur zusammenhängen könnte, merkte Sonja Sheikh an: „Dass nicht basisfinanzierte Forschungseinrichtungen in Norwegen eine staatliche Ko-Finanzierung für EU-Forschungsprojekte und damit gut ein Drittel der Kosten zugeschossen bekommen, wäre auch für Österreich wünschenswert und ein massiver Hebel für eine stärkere Beteiligung auch von KMU an internationaler Forschung“.

Vielfältiges Programm

Das Programm der ACR Studienreise, das mit der Unterstützung des Wirtschaftsdelegierten Martin Glatz und seines Teams der Advantage Austria Nordics zusammengestellt wurde, war vielfältig und ermöglichte der Delegation den Austausch mit folgenden Organisationen:

Studienreisen bringen neue Ideen

Ein wesentliches strategisches Ziel der ACR ist es, die internationale Zusammenarbeit in der angewandten Forschung zu stärken und im eigenen Netzwerk zu forcieren. Daher organisiert die ACR seit 2010 jedes Jahr eine Studienreise in ein europäisches Land, um sich ein Bild von dessen Forschungslandschaft und Innovationssystem zu machen, Anregungen und neue Ideen zu holen und Synergiepotentiale mit internationalen Partnern zu erschließen. Teilnehmer*innen sind die Leiter*innen der ACR-Institute, Vertreter*innen von Ministerien, Förderagenturen und Interessenvertretungen sowie Journalist*innen. Die bisherigen Destinationen: Belgien (2010), Türkei (2011), Schweden (2012), Frankreich (2013), Luxemburg (2014), Dänemark (2015), Spanien (2016), Israel (2017), Finnland (2018), UK (2019).

News

Neuigkeiten aus
dem Netzwerk

  • ACR
  • 11/23
Symbolbild zur Digitalisierung

EDIH Applied CPS feiert einjähriges Bestehen

Die digitale Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorantreiben – es ist kein einfaches Ziel, das sich der EDIH Applied CPS unter Beteilung der ACR als eines von vier österreichischen Digitalisierungszentren im Rahmen des „Digitale Europe Programme“ gesetzt hat. Und doch kann sich die erste Bilanz nach einem Jahr sehen lassen.

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  • ACR
  • 11/23
3 Frauen vor einer bunten Wand

ACR-Podcast: Neue Folge zum Thema Standardisierung

In der 6. Folge des ACR-Podcasts „RundUm Forschung“ diskutieren Valerie Höllinger, Geschäftsführerin bei Austrian Standards, und Elisa Mayrhofer, Forscherin am ACR-Institut OFI und Woman Award Preisträgerin, über Normen und Standards sowie ihre Bedeutung für Forschungs- und Innovationsprozesse.

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  • HFA
  • 11/23
4 Menschen auf der Bühne

HFA – 75 Jahre Holzforschung Austria

Am 16. November 2023 feierte die Holzforschung Austria im Park Hyatt Wien ihr 75-jähriges Bestandsjubiläum. In Anwesenheit von rund 120 geladenen Festgästen gab es viele Glückwünsche aus der Branche. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Highlights des Vereins im Licht der technischen Weiterentwicklung aufgezeigt.

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ACR Enquete 2023

Auch dieses Jahr holte die ACR – Austrian Cooperative Research zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) KMU-Innovationen vor den Vorhang. Im Rahmen der ACR-Enquete am 18. Oktober wurden vor rund 130 Gästen aus Wirtschaft, Forschung und Politik insgesamt fünf Preise vergeben: Drei ACR Innovationspreise, der ACR Woman Award powered by FFG sowie der ACR Start-up Preis powered by aws.

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Sonja Sheikh begrüßt die Teilnehmer des Kick-off Meetings

ACR startet sechs neue Forschungsprojekte

Mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft fördert die ACR jedes Jahr KMU-Projekte mit einem Fördervolumen von knapp zwei Millionen Euro. Heuer haben sich sechs Projekte in einem strengen Auswahlverfahren durchgesetzt und können nun an den Start gehen. Am 12. September wurden sie einem interessierten Publikum vorgestellt.

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Eva Stanzl, Elisa Mayrhofer und Iris Filzwieser stehen lächelnd vor einem bunten Hintergrund

ACR Podcast: Neue Folgen!

Im ACR Podcast "RundUm Forschung" geht es einmal nicht um einzelne Forschungsprojekte sondern um Begriffe, Prozesse und Rahmenbedingungen rundherum. Die ersten drei Folgen im vergangenen Jahr waren so erfolgreich, dass es nun eine Fortsetzung gibt. Die erste Folge zum Themenschwerpunkt Impact handelt davon, wie Forschung durch entsprechende Kommunikation ihren Impact für Wirtschaft und Gesellschaft entfalten kann.

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Gruppe von Menschen mit Schärpen und Fahnen vor einem roten Gebäude

KOV – 100 Jahre Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner

Der Kachelofenverband feiert 100-jähriges Bestehen der eigenen Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner Österreichs. Seit der Gründung steht die Forschung und Weiterentwicklung von Kachelöfen, Heizkaminen und Herden sowie die Verbreitung der Innovationen in der Gesellschaft im Vordergrund. Durch die Energiekrise hat sich in den letzten Jahren jedoch einiges verändert. Der gemeinnützige Verband blickt auf erfolgreiche und spannende Jahre zurück.

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  • ACR
  • 06/23
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Am 20. Juni 2023 lud die Initiative: Forschungsvielfalt ins Social Hub, um über Rahmenbedingungen in der außeruniversitären Forschung zu diskutieren. Forschende, Lehrende, Gründer*innen, Unternehmer*innen und Interessierte profitierten bei einer abwechslungsreichen Veranstaltung vom gegenseitigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

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  • 06/23
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ACR Bilanz: stabiles Wachstum!

ACR – Austrian Cooperative Research ist weiter auf einem stabilen Kurs. So ist das Netzwerk 2022 nicht nur um zwei Institute auf 19 gewachsen, auch der Umsatz ist auf 69 Millionen Euro gestiegen – ohne der beiden neuen Institute. Insgesamt wurden vom ACR-Netzwerk 10.600 Kunden betreut, davon 2.500 Neukunden. Auch wurden 1.540 Forschungsprojekte abgewickelt und 32.500 Stunden an gemeinnütziger Arbeit für die Wirtschaft geleistet.

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  • ACR
  • 05/23
Panorama von Den Haag

ACR auf Studienreise in den Niederlanden

Die ACR reiste Mitte Mai mit einer 43-köpfigen Delegation in die Niederlande, um das Innovationssystem kennenzulernen. Die Niederlande haben in vielen Innovationsrankings die Nase vorne, geben aber im Verhältnis deutlich weniger für Forschung aus als Österreich. Eine Spurensuche.

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  • AEE
  • 05/23
Global Energy Award

AEE INTEC für den Energy Globe Austria Award nominiert!

Der Energy Globe Award zeichnet jährlich herausragende, nachhaltige Projekte mit Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien aus. Unter den Nominierten findet sich auch das ACR-Institut AEE INTEC mit dem Projekt ThermaFLEX. Für den Publikumspreis kann noch bis 10. Juni online abgestimmt werden!

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  • OFI
  • 05/23
v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Dr.in Elisa Mayrhofer, MSc (OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik), Henriette Spyra (BMK), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl

OFI – Elisa Mayrhofer für ÖGUT Umweltpreis nominiert

Die angewandte umweltbezogene Forschung und Technologieentwicklung kann von Diversität enorm profitieren. Diverse Teams auf allen Ebenen erzeugen bessere, resilientere Lösungen – auch im Bereich der Nachhaltigkeit! Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen in Österreich vergeben, die Role Models für Karrieren in diesem Bereich sind. Wie ACR Woman Award Preisträgerin Elisa Mayerhofer vom ACR-Institut OFI.

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  • ÖIAT
  • 05/23
Das Projektteam nimmt die Urkunde für die Nominierung entgegen.

ÖIAT – Top-Platzierung beim Houska-Preis

Der Houska-Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der österreichischen Forschungslandschaft. Im Bereich der außeruniversitären Forschung durfte sich 2023 das ACR-Institut ÖIAT zu den Nominierten zählen, das sich mit seinem Fake-Shop Detector zur Bekämpfung von Betrug im Online-Handel im zweistufigen Auswahlverfahren unter 67 Einreichungen durchsetzte.

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  • AEE
  • 04/23
Geschäftsführer der AEE INTEC auf der Bühne beim Staatspreis Patent

AEE INTEC unter den bestplatzierten Innovationen beim Staatspreis Patent

Mit dem Staatspreis Patent werden jährlich führende Innovationen ausgezeichnet, die sich durch großes wirtschaftliches Potenzial und eine hohe gesellschaftliche Relevanz auszeichnen. 2022 konnte das ACR-Institut AEE INTEC mit seiner Pionierarbeit in der Fassadentechnologie die hochkarätige Fachjury überzeugen und erreichte einen Spitzenplatz in der Kategorie "Patente".

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  • ÖIAT
  • 02/23
Vier stehen Personen am Podium im Bundeskanzlamt

ÖIAT – 20 Jahre Safer Internet

Seit 20 Jahren wird die EU-Initiative Safer Internet in Österreich durch das ACR-Institut ÖIAT betreut. Zu diesem Anlass präsentierte das ÖIAT zusammen mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm eine Studie über Jugendliche und Falschmeldungen. Die Ergebnisse zeigen eine beunruhigende Entwicklung und einen großen Handlungsbedarf auf.

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  • VÖZ
  • 02/23
Gebäude der VÖZ und Smart Minerals im Arsenal

VÖZ – 10 Jahre Smart Minerals

Die Smart Minerals GmbH feiert heuer ihr zehnjähriges Bestehen. Die Kooperation zwischen TU Wien und dem ACR-Institut Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) forciert anwendungsorientierte Forschung rund um mineralische Baustoffe.

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  • ÖGI
  • 01/23
Christa Zengerer in einer Automobil-Werkshalle

ÖGI – Christa Zengerer neue Geschäftsführerin

Die Werkstoffwissenschafterin und erfahrene Managerin Christa Zengerer übernahm zu Jahresbeginn die Geschäftsführung des Österreichischen Gießerei-Instituts (ÖGI). Das ACR-Institut wird somit erstmals von einer Frau geleitet.

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  • ACR
  • 12/22
Portraitfoto von Sonja Sheikh quer

Sonja Sheikh zur Forschungsrätin bestellt

ACR-Geschäftsführerin Sonja Sheikh wurde im Oktober 2022 von Bundesministerin Leonore Gewessler zum neuen stimmberechtigten Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung bestellt. Sie gehört nun zur derzeit sechsköpfigen Ratsversammlung, die die österreichische Bundesregierung in allen Fragen der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik berät.

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  • ZSI
  • 12/22
Symbolbild: Grüne Weltkugel mit Recyclingsymbol

ZSI startet 23 neue EU-Forschungsprojekte

Das neue ACR-Institut ZSI - Zentrum für Soziale Innovation ist besonders erfolgreich im Einwerben von Horizon Europe Forschungsprojekten. Gleich 23 neue Projekte mit ZSI-Beteiligung starteten oder starten zwischen April 2022 und Jänner 2023. Zwei davon werden auch vom ZSI koordiniert.

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  • ACR
  • 10/22
Blick vom Publikum auf die Bühne

ACR Enquete 2022

Es war bereits die 20. Enquete, zu der das Forschungsnetzwerk ACR – Austrian Cooperative Research am 19. Oktober geladen hat, um Innovationen kleiner und mittlerer Unternehmen vor den Vorhang zu holen. Vor rund 130 Gästen aus Wirtschaft, Forschung und Politik wurden zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) fünf Preise vergeben: Der ACR Woman Award powered by FFG, der ACR Start-up Preis powered by aws und drei ACR-Innovationspreise.

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