Norwegen ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Es ist eines der reichsten Länder der Welt, mit einer außergewöhnlichen Landschaft und reich an Rohstoffen, im speziellen Öl und Gas. Dennoch findet sich Norwegen nicht unter den „Innovation Leadern“ wie seine direkten Nachbarn. Im European Innovation Scoreboard (EIS) liegt Norwegen nur auf dem 11. Platz, gleich hinter Österreich und weist auch eine ähnliche Diskrepanz zwischen Input und Output auf. Die Gründe dafür sind jedoch andere als in Österreich und vor allem auf die gute wirtschaftliche Stellung Norwegens als Rohstoff-exportierendes Land und die geringe F&E-Abhängigkeit mehrerer wichtiger Wirtschaftszweige wie dem Dienstleistungssektor, dem Tourismus und der Fischerei zurückzuführen.
Das soll sich jedoch ändern, denn Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, wirtschaftliches Wachstum für die Zeit nach der Öl- und Gas-Ära zu sichern, durch ein klares Bekenntnis zur Förderung grüner Industrien und einen stärkeren Fokus auf Forschung und Innovation. Laut Anne Fahlvik vom Norwegischen Forschungsrat beeinflussen der Krieg in der Ukraine und die europäische Energiekrise zwangsläufig die Forschungs- und Innovationspläne des Landes sowie auch den Zeitplan für den Ausstieg aus der fossilen Abhängigkeit, das langfristige Ziel ändert sich dadurch aber nicht.