Die Forschung nahm bei der VÖZ schon sehr früh einen hohen Stellenwert ein. So geht die Gründung des ersten Zement-Forschungsinstituts auf das Jahr 1912 zurück. 1953 wurde das Forschungsinstitut zur staatlich autorisierten Prüfanstalt für Bindemittel und 1962 auch für Beton. Bereits ab den 1960ern spielten zudem auch Beratungs- und Schulungsangebote sowie die Betreuung von Normenausschüssen eine bedeutende Rolle.
Innovation und Austausch im Fokus
Das Forschungsinstitut der 1980er-Jahre war unter anderem geprägt von Weiterentwicklungen in der Prüfung der Frostbeständigkeit von Beton. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Untersuchungen zur Stahlkorrosion von Brückentragwerken infolge von Streusalz. Die 1990er-Jahre brachten neue Herausforderungen, zunächst bei der bevorstehenden Erneuerung der A1. Um die Lärmbelastung gering zu halten und eine ausreichende Recyclingfähigkeit zu gewährleisten, wurde die Waschbetonbauweise aus den USA übernommen, die bis heute erfolgreich beim Bau von Verkehrsflächen aus Beton im Einsatz ist. In den 2000er-Jahren stellte man in Betondecken die ersten Fälle der Alkali-Kieselsäure-Reaktion fest, zu deren Vermeidung entsprechende Regelwerke geschaffen werden mussten. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Optimierung der Kornzusammensetzung im Feinbereich, um die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Betons sicherzustellen. Neue Geräte ermöglichten es dem Forschungsinstitut, Sieblinien des Bindemittels bis in den Mikrometerbereich zu optimieren.