Baustoff im Kreislauf

Das ACR-Projekt Bau-Cycle zielt auf das Schließen wesentlicher Lücken in der Kreislaufführung von Bauprodukten insbesondere den Materialgruppen Altholz, Altfenster und Dämmstoffe (HFD) ab. Die drei im jeweiligen Sektor führenden ACR Institute HFA, OFI und IBO bilden ein holistisches, materialspezifisches Baustoff-Analysen-Zentrum mit kooperativem Labor.

Das Thema Kreislaufwirtschaft hat derzeit höchste Priorität, zumal es einen wesentlichen Beitrag zur dringend notwendigen Erreichung aktueller Klimaziele darstellt. In der Praxis werden qualitätserhaltende Baustoffkreisläufe dennoch nur in wenigen Fällen umgesetzt. Ein wesentliches Hemmnis sind Stör- und Schadstoffe, andererseits erschweren heterogene Materialkombinationen in Form von Hybrid- und Verbundbaustoffen den selektiven Rückbau von Altgebäuden und damit die Generierung sortenreiner und damit verwertbarer Materialströme.

Die drei im jeweiligen Sektor führenden ACR-Institute – Holzforschung Austria (HFA), Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) und Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (IBO) – vernetzen in diesem Projekt ihre Kompetenzen und bauen zusätzliches, materialspezifisches Know-How auf. Ein Forschungsziel ist die umfassende chemische und physikalische Charakterisierung der betreffenden Baustoffgruppen, mit besonderem Fokus darauf, die Stör- und Schadstoffe zu identifizieren.

a Bild zeigt ein Gruppenfoto des Projektteams BauCylce
b Forscherin analysiert Proben im Labor

Wir entwickeln gemeinsam ein Dienstleistungsangebot, das die umfassende chemische und physikalische Materialcharakterisierung von HFD-Baustoffen aus einer Hand erlaubt.

Chris­tina Fürhapper - Projektleiterin bei HFA

Gemeinsam entwickeln die beteiligten Institute ein Dienstleistungsangebot, das die umfassende chemische und physikalische Materialcharakterisierung von HFD-Baustoffen aus einer Hand erlaubt. Den Unternehmen der Bau- und Abfallbranche, insbesondere KMUs, wird damit eine mobil und stationär einsetzbare Laboreinheit zur Verfügung gestellt. Dadurch gelingt die erweiterte, analysengestützte und damit qualitätsgesicherte Stör- und Schadstofferkundung auf der Baustelle sowie die ggf. notwendige nachfolgende Spezialanalyse im standortgebundenen Labor. Zusätzlich wird eine neuartige, innovativen Methoden zur Problemstoffabtrennung entwickelt. Rückgebaute Baustoffe werden hierdurch zu hochwertigen neuen Ausgangsprodukten oder Sekundärrohstoffen, welche durch die Unternehmen gewinnbringend verwertet werden können.

Das Projekt zielt auf das Schließen wesentlicher Lücken in der Kreislaufführung von Bauprodukten, insbesondere den Materialgruppen Altholz, Altfenster und Dämmstoffe, ab. Durch die gezielte Abtrennung von Problemstoffen werden neuartige Wiederverwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten geschaffen. Die Erzeugung von Recycling-Baustoffen zeichnet sich im Vergleich zu primär gewonnenen Baumaterialien durch einen geringeren Ressourcen- und Energieeinsatz aus.