Vor allem kleine Unternehmen profitieren von FEI-Förderungen

Das jüngste Wirkungsmonitoring der KMU Forschung Austria zeigt, dass insbesondere junge und kleine Unternehmen von geförderten F&E-Projekten profitieren. Die Internationalisierung und das Thema Klimaneutralität gewinnen zunehmend an Bedeutung. Fehlende finanzielle Mittel bleiben für Forschungseinrichtungen wie Unternehmen das größte Innovationshemmnis.

Die KMU Forschung Austria führt im Auftrag der FFG jährlich ein Wirkungsmonitoring der geförderten F&E-Projekte durch. Die Analysen machen den Impact der Förderungen deutlich und werden laufend weiterentwickelt, um den Erfolg der Fördermaßnahmen bestmöglich abzubilden. Das aktuelle Monitoring bezieht sich auf die im Jahr 2018 abgeschlossenen Förderprojekte und berücksichtigt schwerpunktmäßig die Anstrengungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, klimaneutral zu werden.

Die Ergebnisse des Monitorings zeigen, dass die Förderungen besonders für junge und kleine Unternehmen von großem Nutzen sind. Die finanzielle Unterstützung erlaubt es den Betrieben, in die Forschung und Entwicklung einzusteigen und daraufhin erfolgreiche Folgeprojekte zu realisieren. Insgesamt 29% der Unternehmen konnten durch Förderungen neue Geschäftsfelder erschließen. Ein weiteres signifikantes Ergebnis stellt die zunehmende internationale Ausrichtung österreichischer Unternehmen dar. Getrieben durch Förderungen von EU-Institutionen und die Teilnahme an internationalen Konsortien, zeigt sich eine klare Tendenz zur Globalisierung von F&E-Projekten. Die direkte Forschungsförderung hat einen signifikanten Beitrag zur Erweiterung der Innovationsbasis geleistet. Dies schlägt sich insbesondere in der hohen Rate an Folgeprojekten nieder. Im Hinblick auf die technischen Ziele der Projekte zeigen die Daten, dass diese in über 60% der Fälle vollständig erreicht werden konnten.

Das Wirkungsmonitoring offenbart aber auch Herausforderungen im Forschungsbereich. So bleibt die Unterrepräsentation von Frauen als Projektleiterinnen bzw. Projektmitarbeiterinnen ein fortwährendes Problem, wobei bisher keine Trendumkehr erkennbar ist. Auch erste Auswirkungen der Covid-19-Krise sind im aktuellen Monitoring sichtbar, ist doch der Beschäftigungseffekt ebenso rückgängig wie der Return on Investment bei den Basisprogrammförderungen.

Tafel mit Illustrationen zum Thema Innovation

Das Spezialthema der Klimaneutralität in diesem Monitoring zeigt auf, dass 76% der Unternehmen konkrete Strategiepläne zur Erreichung der Klimaneutralität haben oder vorsehen. Hierbei sind größere Unternehmen aktiver als mittlere und kleine Unternehmen. Die größten Hindernisse für eine erfolgreiche Umsetzung der Strategien liegen nicht in der Forschung und Entwicklung selbst, sondern vielmehr in unklaren Marktbedingungen und finanziellen Herausforderungen, insbesondere für kleinere Unternehmen.

Auch bei den Forschungseinrichtungen zeigen sich vielfältige Effekte durch die F&E-Förderungen der FFG. Zu den vordergründigen Effekten zählen neue F&E-Kooperationen, der Zugang zu möglichen Kooperationspartnern, Impulse für wissenschaftliche Abschlussarbeiten oder die Weiterbeschäftigung von Diplomand*innen bzw. Dissertant*innen. Die meisten geförderten Forschungseinrichtungen tragen zudem über Publikationen, Konferenzbeiträge und Veranstaltungen oder über die Lehre zum Wissenstransfer der Projektergebnisse bei. Insbesondere Fachhochschulen engagieren sich vergleichsweise häufig in derartigen Transferaktivitäten. Zusätzliche Kompetenzen in der anwendungsorientierten Forschung, die Erweiterung des Forschungsnetzwerks und die Erhöhung der Sichtbarkeit in der Zielgruppe sind die häufigsten Wirkungen der Projekte, während Ausgründungen oder Lizenzeinnahmen aus Schutzrechten nur selten zu beobachten sind. Beinahe zwei Drittel der Forschungseinrichtungen führen (meist zwei) Folgeprojekte durch, die wiederum am häufigsten öffentlich, allerdings in 47% der Fälle auch direkt von Unternehmen / Institutionen (mit-)finanziert werden.

Abschließend ist festzustellen, dass Forschung und Entwicklung im Bereich der Klimaneutralität für die beteiligten Institute ein hochgradig interdisziplinärer – wenn nicht sogar transdisziplinärer – Prozess ist, der fast immer in Kooperation stattfindet. Neben anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind hierbei in vielen Fällen darüber hinaus weitere Umsetzungspartner*innen oder Anwender*innen bei der Entwicklung von Lösungen für die Klimaneutralität wichtig. Wie bei den Unternehmen stellen fehlende finanzielle Mittel auch bei den Forschungseinrichtungen das größte Innovationshemmnis dar.