KI für Digitalisierung und Klimaschutz – Welche Rahmenbedingungen braucht es?

Der vertrauenswürdige Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Wirtschaft zum Wohl der Gesellschaft zu verändern und die Digitalisierung und den Klimaschutz voranzutreiben. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, braucht es allerdings die richtigen Anreize und Rahmenbedingungen. In Österreich wurden zu diesem Zweck spezifische Unternehmensförderungen aufgestellt. Wissenschaftler*innen des ACR-Instituts KMFA evaluieren derzeit den Call „aws Digitalisierung – vertrauenswürdige künstliche Intelligenz“ im Auftrag der aws mit dem Ziel das Design und die Wirksamkeit der gesetzten Aktivitäten zu bewerten und zu verbessern.

Eine menschliche Hand berührt eine Roboterhand durch einen Bildschirm

Die Projektergebnisse wurden für die Politik in Form von zwei prägnanten Policy Insights aufbereitet:

Die erste Publikation beschäftigt sich mit den Potenzialen und Herausforderungen vertrauenswürdiger KI für die Digitalisierung. Dabei werden auf Grundlage einer Literatur- und Dokumentenanalyse mögliche Anwendungen in der Industrie, dem Mobilitätssektor und dem Gesundheitswesen aufgezeigt und einschlägige politische Maßnahmen – darunter auch gute internationale Förderpraktiken in unterschiedlichen Ländern wie Amsterdam oder Helsinki – dargestellt. Außerdem werden derzeit laufende Standardisierungs-, Normierungs- und Zertifizierungsinitiativen beschrieben. Besonders wichtig für die Entwicklung und Anwendung vertrauenswürdiger KI sind etwa internationale Kooperationen und der sektorübergreifende Austausch, die Schaffung von Standards um Rechtssicherheit zu gewährleisten, oder die Berücksichtigung ethischer Aspekte in der IT-Ausbildung.

„Besonders spannend ist, dass Österreich im Hinblick auf die bevorstehende europäische KI-Verordnung bereits eine Vorreiterrolle bei der Förderung von vertrauenswürdiger KI einnimmt.“

Anja Marcher, Forscherin der KMU Forschung Austria.

Ein zweites Policy Insight bietet eine Wissensgrundlage zur Beurteilung des Klimaschutzpotenzials von KI-Anwendungen und verschafft einen Überblick zu bestehenden Entwicklungen und Praktiken in der Unternehmensförderung. Die Analyse beruht auf einem Screening der einschlägigen Literatur sowie bisheriger Maßnahmen auf internationaler Ebene. Neben einer systematischen Aufbereitung des Klimaschutzpotenzials werden im Anschluss Handlungsoptionen für die Unternehmensförderung in Österreich abgeleitet. Ausgehend von einer im internationalen Vergleich guten Basis, was die Förderung von KI-Entwicklungen für den Klimaschutz betrifft, gilt es eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu forcieren. Dafür wird ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit den Verantwortlichen international führender Förderprogramme (Deutschland, Schweden) vorgeschlagen. Weiters werden die Fokussierung auf Prioritätsfelder der österreichischen Klimapolitik und die Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks in der Förderung von KI-Entwicklungen und -Anwendungen empfohlen.

Bei der Arbeit mit KI müssen zukünftig auch rechtliche Hürden beachtet werden. Am 14.06.2023 wurde der AI-Act beschlossen. Mit dem KI-Gesetz verfolgt die EU das Ziel, die Risiken von KI-Systemen einzuhegen. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite datenschutz.org.