EU-Projekt zur Reduktion von Lebensmittelverlusten

Im EU-finanzierten Horizon-Projekt „Wasteless“ dreht sich – unter  Beteiligung des ACR-Instituts LVA – alles um die Reduktion von Lebensmittelabfällen. Dadurch verspricht man sich nicht zuletzt deutliche Einsparungen im Treibhausgasausstoß.

Derzeit landen in der Europäischen Union jährlich rund 88 Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll, das entspricht 173 bis 343 Kilogramm pro Kopf oder 143 Milliarden Euro. Anders gesagt, bleiben In Industrieländern insgesamt so viele Lebensmittel ungenutzt, wie in ganz Subsahara-Afrika produziert werden. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern hat auch enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Derzeit fehlt es aber noch an zuverlässigen und standardisierbaren Methoden, um das Ausmaß der Verschwendung im Detail zu quantifizieren. Im Projekt „Wasteless“ sollen daher Instrumente und Empfehlungen zur Messung, Überwachung und Reduktion von Lebensmittelverlusten um zumindest 20% pro Jahr entwickelt werden. Das multidisziplinäre Konsortium umfasst 29 Partner aus 14 Ländern, das Projekt wurde im Jänner 2023 in Portugal gestartet.

Lebensmittelreste in einer Jausenbox

Derzeit fallen vor allem in der Primärproduktion (58 %) und in privaten Haushalten (22 %) große Mengen an Lebensmittelabfällen an. Der Rest stammt aus der Verarbeitung (10 %), der Gastronomie (7 %) sowie dem Groß- und Einzelhandel (3 %). Um insbesondere die hohen Verluste auf Haushaltsebene nachvollziehen und in Folge reduzieren zu können, sind im Zuge des Projekts Fallstudien zu einzelnen Lebensmittelgruppen (z.B. Obst, Gemüse, Milchprodukte, verarbeitetes Fleisch) geplant. Das soll auch Rückschlüsse auf die Wiederverwendung von Nebenprodukten zulassen. Schließlich gibt der European Green Deal ein klares Ziel vor: Bis 2030 gilt es, die Lebensmittelabfälle pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren.

Nicht zuletzt wird „Wasteless“ das Potenzial zur Messung von Verlusten in kritischen und weniger bekannten Lebensmittelversorgungsketten ausloten und Möglichkeiten zur Quantifizierung der Daten entwickeln. Beschäftigten entlang der Lebensmittelkette, politischen Entscheidungsträger*innen sowie Verbraucher- und Nichtregierungsorganisationen soll zukünftig zudem ein Set an innovativen Decision-Support-Tools zur Verfügung stehen.