Mikroplastik auf der Spur

Im CORNET-Projekt „Microplexfood“ arbeiten die ACR-Institute OFI und LVA gemeinsam mit deutschen Partnern an einer innovativen Analysemethode zur Detektion von Mikroplastik in komplexen Lebensmitteln.

Produkte wie Fisch, Fleisch, Milcherzeugnisse und Backwaren lassen sich aufgrund ihrer vielen Inhaltsstoffe und der eingeschränkten Löslichkeit nur schwer in ihre Einzelbestandteile zerlegen und analysieren. Derzeit werden diese Lebensmittel zumeist durch aggressive Oxidationsmittel, Säuren oder Basen aufgeschlossen. Dabei kommen enthaltene Plastikteilchen allerdings regelmäßig zu Schaden, womit entscheidende Informationen für die Rückverfolgbarkeit verloren gehen.

Bei einfachen Lebensmittelbestandteilen ist es im Vorgängerprojekt Microplastic@food bereits gelungen, Kunststoffe zerstörungsfrei zu extrahieren und zu untersuchen. Das soll nun auch für andere Produktgruppen möglich werden – und zwar mithilfe von Enzymen. Dabei handelt es sich um Proteine mit spezifischen Strukturen, die in der Lage sind, bestimmte Verbindungen ganz gezielt anzugreifen. Sie kommen etwa im Verdauungstrakt von Menschen und Tieren vor und können im Labor für den Abbau von Lebensmittel in ihre Einzelbestandteile genutzt werden.

a Zwei Teller mit Nudelgericht & Gemüse
b Frau bei der Arbeit im Labor

Sind die Produkte einmal aufgeschlossen, erlauben es optische Methoden wie die Mikro- und Spektroskopie in einem nächsten Schritt Mikroplastikpartikel sichtbar zu machen. So wird es möglich, die Herkunft der Kunststoffteilchen nachzuvollziehen und mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt abzuschätzen. Damit kommt man der Lebensmittelsicherheit einen großen Schritt näher.

Ebenfalls um Lebensmittel und die Zukunft des Ernährungssystems ging es im Projekt FIELDS unter Beteiligung der LVA und 30 Partnern aus 12 verschiedenen europäischen Ländern. Ziel der Forschungsinitiative war es, den Qualifikationsbedarf der Beschäftigen in der Land- und Forstwirtschaft sowie Lebensmittelindustrie zu erheben und eine entsprechende Ausbildungsstrategie abzuleiten. Ein wesentliches Ergebnis des Projekts stellt die kostenlose Weiterbildungsplattform für Erwerbstätige in einschlägigen Sektoren dar. Die Lerninhalte decken große Zukunftsthemen wie Bioökonomie, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Soft Skills und Unternehmertum ab und können von Interessierten jederzeit online abgerufen werden.