Monitoring von Preisdiskriminierungen durch Machine-based Learning

Das Forschungsprojekt PRIMMING untersucht die datenbasierte diskriminierende Preisgestaltung im E-Commerce mit Methoden des Machine Learnings, um Konsument_innen vor unfairen Preisen im Internet zu schützen und somit auch Maßnahmen gegen Gendernachteile setzen zu können.

Das Gerücht, dass das eigene Smartphone, das Kaufverhalten und der Standort ausschlaggebend für einen Preis sein könnten, kennen viele. Doch ob es sich tatsächlich um dynamische oder personalisierte Preisgestaltung handelt, ist für KonsumentInnen unklar.

Das Projektziel ist die Entwicklung eines Preismonitoring-Frameworks, über welches Personas simuliert und Abfrageszenarien generiert werden. Mit diesen können die Preise in automatisierten Testungen in einer kontrollierten Infrastruktur erhoben werden. Dafür wird der Crawler das Verhalten von echten Personen nachahmen. Damit wird es möglich, sich überlappende Schnittmengen unterschiedlicher Diskriminierungsursachen zu identifizieren und diese zu bewerten. Aus den Ergebnissen kann über die Gesetzeskonformität dieser Preisbildungsmaßnahmen im Online-Handel geschlossen werden. Evaluiert wird auch die Akzeptanz auf KonsumentInnenseite hinsichtlich geschlechterspezifischer Unterschiede.

Transparenz bei der Preisgestaltung wirkt sich auf das Vertrauen von den Konsumentinnen und Konsumenten aus.

Louise Beltzung. Projektleiterin bei ÖIAT

Kleine Anbieter stärken

Ermöglicht wird damit eine systematische und laufende Beobachtung wichtiger Akteure im Online-Handel. Es ist wohl davon auszugehen, dass vor allem große Akteure die finanziellen Mittel haben, um komplexe dynamische Preisgestaltung zu betreiben, bzw. mit personalisierten Elementen zu experimentieren. Insofern kann diese Forschungsarbeit für mehr Transparenz dazu beitragen, dass kleine Anbieter mit fairen Preisgestaltungstechniken aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten gestärkt werden, und alle darin unterstützt werden rechtlich konforme Entscheidungen bei Preisdifferenzierungen zu treffen.

Die Gerüchte rund um personalisierte Preisbildung wirken sich negativ auf das Vertrauen von KonsumentInnen in Onlineshopping aus – es ist wichtig mit umfassenden Erhebungen für mehr Transparenz in diesem Bereich zu sorgen. Eine wichtige Umfrage in dem Zusammenhang haben wir durchgeführt – repräsentativ: sie hat gezeigt, dass es viel Informationsarbeit braucht unter Österreicherinnen und Österreichern. Und, dass die Akzeptanz für dynamische Preisgestaltung sehr niedrig ist. https://presse.skills.at/News_Detail.aspx?id=117951&menueid=9224&l=deutsch