Neue Audit Methode hilft, Wasser zu sparen

AEE-Intec entwickelt im Projekt iWaterCheck zusammen mit den ACR-Instituten KMFA und V-Research eine einfache und effiziente Auditmethode, die KMU in die Lage versetzt, ihren Wasserverbrauch zu senken.

Um den Wasserverbrauch in einem Betrieb zu senken, muss man nicht nur wissen, in welchen Bereichen Wasserverbrauch entsteht, zugleich sollte ein Audit auch die Methoden liefern, diesen Verbrauch zu optimieren, angepasst an die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebs. Solche Audits existieren derzeit nicht.

Die neue Audit-Methode iWaterCheck von AEE Intec, KMU Forschung Austria und V-Research wird die Lücke schließen: Anders als bei der Bestimmung des Wasser-Fußabdrucks, bei dem in einem Life Cycle Assessment gemessen wird, wieviel Wasser ein Produkt durch Produktion und Prozesse verbraucht, wird sich iWaterCheck darüber hinaus auf die Potenziale zur Optimierung dieses Verbrauchs konzentrieren und Maßnahmen zur Wassereinsparung identifizieren. iWaterCheck unterscheidet sich dabei aber auch von der Wasser-Pinch-Methode, die zwar ebenfalls zur Optimierung von Wasserverbräuchen entwickelt wurde, allerdings nur drei Instrumente kennt, diesen Verbrauch zu reduzieren. Anders als Pinch wird iWaterCheck auch Technologien der Wasserbehandlung, die erst im Entstehen begriffen sind, umfassen, zum Beispiel Membrandestillation, Elektrolyse, Kristallisationstechnologie oder Elektro-Dialyse.

Wir bieten den KMU mit iWaterCheck ein Audit-Instrument, das über das bloße Wassersparen hinaus ganz neue Wege der Wasserbehandlung und des Wertstoff-Recyclings aufzeigt.

Christian Platzer, Projektleiter bei AEE Intec
Hände unter fließendem Wasser

Hinter iWaterCheck steht eine Datenbank, die von AEE Intec und den beiden Forschungspartnern KMU Forschung Austria und V-Research aufgebaut wird. Diese Datenbank enthält die wesentlichen Kenndaten und Leistungsparameter sowie – für KMU wesentlich – die Kosten der Wassertechnologien. Darunter sind sowohl etablierte Verfahren, aber auch neue Technologien. Für diese Datenbank wird ein Algorithmus programmiert, der die jeweiligen Optimierungsziele eines Betriebs automatisch mit den dafür geeigneten Technologien kombiniert. Unter diesen sind sowohl solche zur Einsparung von Wasser, als auch solche zur Wasserbehandlung- und für das Wertstoffrecycling.

Im Zuge von iWaterCheck wird AEE Intec unter anderem auch drei Fallstudien mit KMU durchführen, um die Methodik zu entwickeln, zu testen und zu optimieren. Für KMU ist iWatercheck von besonderer Relevanz, denn sie sind in eben jenen Industriezweigen sehr aktiv, die unter den sieben großen Wasserverbrauchern im Bereich Industrie und Gewerbe sind: Die Lebensmittelindustrie und die Metallverarbeitende Industrie. Fast 93 Prozent aller Betriebe im Lebensmittelsektor sind KMU.  Die Notwendigkeit, Ressourcenschonend zu arbeiten und dies gegenüber Konsumenten und Kunden darzustellen, betrifft alle Betriebe gleichermaßen, allerdings können Konzerne leichter eigene Audits beauftragen und Strategien designen. KMU fehlen dazu die Ressourcen.  Sie erhalten damit oftmals auch nicht den Zugang zu den Technologien, die ihren Ressourcenverbrauch optimieren könnten. Auch sind bestehende technologische Risiken für sie nur schwer einzuschätzen. Ein Umstand, dem iWaterCheck mit einem umfassenden technologisch-ökonomischen Assessment begegnet. iWaterCheck gleich auf diese Weise auch strukturelle Ungleichgewichte aus und mit iWaterCheck eine einfache und effiziente Auditmethode zur Optimierung des Wasserbedarfs bereit.