Online-Shops müssen sich heute in schwierigen Marktverhältnissen behaupten. Zur Dominanz von Anbietern aus dem Ausland und fehlendem Kund*innen-Vertrauen gesellen sich zunehmend betrügerische Anbieter, die mit Werbung auf Social Media und in Suchmaschinen auf dieselben Marketinginstrumente setzen wie ihre seriösen Mitbewerber. 62% der österreichischen Handelsbetriebe waren im B2B-Bereich bereits mit Versandbetrug konfrontiert, also mit Online-Shops, die bestellte Produkte nicht liefern. Auch der Schaden durch Markenfälschungen ist beträchtlich und hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.
Dem möchte das ÖIAT jetzt in einem mehrstufigen Prozess begegnen. Zunächst soll eine großangelegte Studie neue Erkenntnisse zu unseriösen Online-Händlern liefern und damit die bisher dünne Datenlage aufbessern. Darauf aufbauend geht es darum, entsprechende Tools zur Erkennung von betrügerischer Werbung – basierend auf dem automatisierten Auslesen von Website-Inhalten (Web-Scraping) – zu entwickeln. Ein KI-gestütztes Monitoring- und Warnsystem soll künftig zudem Defacement-Attacken, also die unberechtigte Veränderung von Websites, verhindern. Auch eine Erweiterung des Fake-Shop Detector ist geplant, um Marken- und Produktfälschungen frühzeitig erkennen zu können. Abseits technologiebasierter Maßnahmen zielt das Projekt darauf ab, institutionelle Partnerschaften zu stärken, vor allem durch eine enge Kooperation mit Branchenverbänden und Interessensvertretungen. Letztendlich sollen dem Einzelhandel mit dem „Fraud-Defense“-Servicepaket Daten und erprobte Methoden zur Verfügung stehen, um Online-Betrugsfällen wirksam entgegen treten zu können.