Reha buddy+ unterstützt Therapeuten bei Bewegungsanalysen

Ein neues Medizinprodukt macht die Einschätzung des therapeutischen Bedarfs von Patienten einfacher und objektiver: Reha buddy+ unterstützt Therapeuten bei Bewegungsanalysen, indem er die entscheidenden Daten während eines Tests mit einem Mobilitätsmonitor – in Form eines Smartphones – misst, aufzeichnet und auswertet. Dank Unterstützung des ACR-Instituts OFI gehören Stoppuhr, Bleistift und Papier bei Bewegungs-Assessments bald der Vergangenheit an.

Um aus seiner Idee ein Medizinprodukt zu machen, hat sich das Start-Up reha buddy an das unabhängige Prüf- und Forschungsinstitut OFI gewandt. Reha buddy hat eine Methode für die digitale Erfassung von Bewegungsdaten entwickelt, die auf dem Mobilitätsmonitor funktioniert. Mit einem Hüftgurt, der hautverträglich sein muss, wird der Mobilitätsmonitor einfach um die Hüfte geschnallt und ermöglicht eine objektive Bewertung bei Bewegungstests vor und während einer Rehabilitation oder Therapie.

a Mann schnallt sich einen Hüftgurt mit Display um die Hüften.
b Nahaufnahme von Händen, die mit Pipetten Flüssigkeit in Röhrchen tropfen.

„Der Therapeut kann sich während der Tests ganz auf den Patienten konzentrieren.“

Paul Kressnik, Mit-Gründer von reha buddy

Eine Analyse der Bewegungsabläufe und typischer Bewegungsmuster steht üblicherweise am Beginn der Rehabilitation von Patienten nach einem Schlaganfall, einem Unfall oder bei einer Erkrankung des Bewegungsapparats. Bewegungsanalysen werden auch in der Geriatrie eingesetzt, um das mögliche Bewegungsspektrum von Patienten zu bestimmen. Das Assessment erfolgt mit Standard-Tests, wie etwa dem „6-Minuten-Gehtest“. Sie sind wesentlich für den Therapieplan, der für einen bestimmten Patienten entwickelt wird und eine Methode, um Therapieerfolg und Heilungsfortschritt einschätzen zu können.

Üblicherweise beruhen solche Bewegungsanalysen auf der subjektiven Bewertung eines Therapeuten, der die Bewegungsabläufe während der Tests beobachtet und aufzeichnet. Diese Papier- und Bleistift-Methode ersetzt reha buddy durch eine digitale Messung, Auswertung und Dokumentation auf dem Smartphone – eine wesentlich objektivere Form des Assessments. Die Daten werden anschließend an das entsprechende IT-System übertragen. „Der Therapeut kann sich während der Tests ganz auf den Patienten konzentrieren“, so Paul Kressnik, Mit-Gründer von reha buddy. Reha buddy+ soll den Therapeuten nicht ersetzen, sondern unterstützen: Er liefert objektive Daten, während Therapeuten und die Patienten selbst ihre Expertise, ihre Erfahrung und Empfindungen einbringen.

Reha buddy+ benötigt keine externe Sensorik, sondern wird einfach als App auf den Mobilitätsmonitor geladen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein Medizinprodukt. „Es gelten strengere Regeln und Prüfungen“, wie Verena Mrlik, Projektleiterin des OFI, erläutert. Der Hüftgurt, mit dem der Mobilitätsmonitor am Patienten befestigt wird, ist kein trivialer Nebenaspekt, er unterliegt der Regulation für Medizinprodukte. Das bedeutet etwa, dass das Material des Hüftgurts hautverträglich sein muss. Üblicherweise wird das mit Tests im Tierversuch überprüft, doch das OFI hat alle Prüfungen komplett ins Reagenzglas verlegt.

Mit reha buddy+ ist ein entscheidender Schritt zur digitalen Unterstützung der Rehabilitation gelungen. Auf seinem Weg von der Idee bis zum zugelassenen Medizinprodukt, hat das OFI mit seinem interdisziplinären Know-how das junge Unternehmen und seine Innovation begleitet.