Die wesentlichste Digitalisierungstechnologie für die Verbesserung von Planungs- und Bauprozessen ist sicherlich Building Information Modelling (BIM): Basierend auf einem digitalen 3D-Modell des Gebäudes entsteht eine Datenbank, in der alle relevanten Daten zum Gebäude abgelegt sind. Dieser „digitale Zwilling“ des Gebäudes dient allen am Bauprojekt Beteiligten ebenso wie dem späteren Betreiber als Informationsquelle. Insbesondere die Dokumentation der im Bauwerk eingesetzten Produkte (und somit die Anbindung von Bauproduktdaten an BIM) ist während des gesamten Gebäudelebenszyklus von Bedeutung – für die Produkthersteller, die ausführenden Firmen, das Facility Management und die GebäudenutzerInnen bis zum Rückbau. Informationen über Stör- und Schadstoffgehalte in den eingesetzten Materialien müssen heute im Rahmen einer Stör- und Schadstofferkundung mühevoll rekonstruiert werden, was selten vollständig gelingt. Für Wiederverwendung und closed loop ist außerdem die exakte Produktidentifikation von großer Bedeutung.
Wissen, was im Bauwerk steckt – den ganzen Lebenszyklus lang
Bauprodukte können aufgrund ihrer Schadstoffgehalte oder Schadstofffreisetzungen ein Risikopotenzial für die Umwelt und die Gesundheit darstellen. Diese qualitativen Produkteigenschaften werden in Ökobilanzen nicht abgebildet und in Bauprojekten bislang nicht digital dokumentiert – so liegen insbesondere zum Zeitpunkt des Rückbaus keine Produktdaten vor bzw. sind nicht mehr auffindbar. Im Projekt BIMpeco entwickeln ACR-Institute gemeinsam mit Softwareanbietern Workflows und Datenstrukturen für das digitale Informationsmanagement von umweltrelevanten Produktdaten.
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