Wöchentlich nimmt ein Mensch Kunststoffteilchen mit der Masse einer Kreditkarte über Lebensmittel auf. Potenzielle Gesundheitsrisiken, die damit verbunden sind, reichen von Gewebsentzündungen bis hin zu Beeinträchtigungen des Stoffwechsels. Darüber hinaus fungieren die Partikel als Träger für Schadstoffe, Krankheitserreger und gebietsfremde Arten. Über den Reifenabrieb auf Straßen, die Ausbringung von Klärschlamm und mineralischen Düngemitteln sowie die Verwendung von Mulchfolien oder Gewächshausmaterialien gelangt Kunststoff in erheblichem Maße in landwirtschaftlich genutzte Böden. So wurde Plastik mittlerweile weltweit auf Ackerflächen nachgewiesen. Insbesondere Nanokunststoffpartikel dürften bis in oberirdische Pflanzenteile transportiert werden, Aufnahme- und Transportmechanismen sind bisher aber weitgehend unbekannt. Gewissheit herrscht indes darüber, dass Kunststoffe überaus beständig sind und lange in der Umwelt verbleiben.
Der Nachweis von Plastik wird insbesondere dadurch erschwert, dass es sich um keine homogene Materialgruppe handelt. So fehlt es zurzeit an standardisierten, bildgebenden Methoden, die sich sowohl für Nanopartikel, als auch zur chemischen Analyse von den Grundbausteinen verschiedener Kunststoffe eignen. Zwar ist inzwischen bekannt, dass Plastikteilchen über die Wurzeln von Getreidepflanzen aufgenommen werden können, jedoch gibt es keine Studien, die den Prozess bis hin zur Samenreife und Ernte unter kontrollierten Bedingungen nachverfolgen.