Auf nicht weniger als 6 Mio. m3 Fassungsvermögen beläuft sich das Volumen aller Löschwasserbecken in Österreich. Im besten Fall kommt das darin bevorratete Löschwasser nie zum Einsatz. Eine Doppelnutzung mag hier naheliegend erscheinen, wurde bisher aber nicht umgesetzt. Die ACR-Institute GET, AEE, IBS und IWI wollen das große Potenzial ausschöpfen und im Forschungsprojekt „GRISU-EX (Great Impact with Sustainable Utilization of Extinguishing water)“ erstmals den Grundstein dafür legen, bestehende und neue Löschwasserbecken als Energiespeicher in gebäude- und prozesstechnische Anlagen zu integrieren. „Erste Ansätze zur Projektidee schwirrten schon lange in unseren Köpfen herum, die steigenden Energiekosten haben die Thematik dann wieder aktueller denn je erscheinen lassen“, beschreibt Katharina Kreuter, Projektleiterin bei GET, die Anfänge von „GRISU-EX“ und weist auf den stark interdisziplinären Ansatz durch die Vernetzung der ACR-Institute hin. Unter Berücksichtigung technischer, rechtlicher, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte soll ein umfassendes Portfolio an Beratungsdienstleistungen für Anlagenplaner, -errichter und -betreiber entstehen.
Um die Löschwasserbecken energetisch nutzen zu können, müssen zunächst bautechnische Anforderungen in Betracht gezogen werden. Schließlich beanspruchen Temperaturschwankungen, die mit dem Speicherbetrieb unweigerlich einhergehen, die eingesetzten Materialien massiv. Kommen aktuell unter solchen Bedingungen vor allem Edelstahl und bestimmte Kunststoffe wie Polypropylen zum Einsatz, könnten Betonwerkstoffe eine taugliche Alternative im Sinn des Umweltschutzes darstellen. Um die langfristige Beständigkeit des Materials auch unter Heißwasserkontakt sicherzustellen, müssen aber erst entsprechende Rezepturen entwickelt und getestet werden.