Abkühlung für Güssing

„Cool-Down Güssing“ ist ein Smart City Umsetzungsprojekt, dessen Fokus auf der Stadtgemeinde Güssing liegt. Die Stadt Güssing ist stark von sommerlicher Überhitzung betroffen. Aus diesem Grund sollen in ausgewählten Demoobjekten, nachträglich klimaschutzorientierte und innovative Kühlsysteme integriert werden, um einen gesundheitlichen Mehrwert für die NutzerInnen zu schaffen.

Die Stadtgemeinde Güssing ist, wie viele andere Städte, stark von sommerlicher Überhitzung betroffen. Die Anzahl der Kühlgradtage ist in Österreich durch den Klimawandel gestiegen. Besonders im Osten von Österreich wird man in Zukunft vermehrt mit Hitzetagen (über 30 °C Tageshöchsttemperatur) rechnen müssen. Dies führt unter anderem zu einem starken Anstieg des Energiebedarfs für die Raumkühlung und -klimatisierung in den nächsten Jahren. Im Gebäudebestand sind jedoch nachträgliche Kühlmaßnahmen, welche nicht auf Basis herkömmlicher Retrofit-Klimageräte beruhen, schwierig zu realisieren.

Für ein Nachrüsten von klimaschutzorientierten und innovativen Kühlsystemen bei bestehenden Gebäuden bedarf es nicht nur neuer Technologien, sondern auch neuer und vor allem holistischer Ansätze (Nachtlüftung, Schaffung eines passenden Mikroklimas vor dem Gebäude, angepasstes Nutzer*innenverhalten etc.). Damit nicht ineffiziente, ausschließlich rein strombetriebene Retrofit-Kühltechnologien im Bestand forciert werden, sind klimaschonende und integrative Lösungen notwendig, welche auch wirtschaftlich betrieben und finanziert werden können.

a Ortstafel Güssing bei Sonnenaufgang
b Projektlogo Cool-down-Güssung

Für ein Nachrüsten von klimaschutzorientierten und innovativen Kühlsysteme bei bestehenden Gebäuden bedarf es nicht nur neuer Technologien, sondern auch neuer und vor allem holistischer Ansätze.

Richard Zweiler, Geschäftsführer GET

Ziel des Projektes ist es, attraktive Betriebs- und Geschäftsmodelle für den Einsatz von passiven Kühlsystemen im Bestandsbau zu entwickeln und diese in ausgewählten Demonstrationsobjekten in der Stadt Güssing zum Einsatz zu bringen. Aktive Kühlsysteme sollen nur als letzter möglicher Schritt eingesetzt werden, wenn zuvor jegliche Potentiale für passive Kühlsysteme ausgeschöpft wurden. Der für die Kühlung notwendige Strombedarf soll größtmöglich mit erneuerbaren Energiequellen (z.B. Photovoltaikanlagen) gedeckt werden.

Als Demonstrationsobjekte für Cool-down Güssing sind 3 Betriebsgebäude, 3 Wohngebäude sowie 3 öffentliche Gebäude vorgesehen. Da es in Güssing eine Vielzahl an weiteren ähnlichen Objekten gibt, könnten die Erkenntnisse aus dem vorliegenden Projekt für weitere Demonstrationen verwendet werden, wodurch ein kommunaler Mehrwert besteht.