Jedes Jahr fallen in Österreich 1,3 Mio. Tonnen an unvermeidbaren organischen Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung an. Derzeit werden diese Reststoffe hauptsächlich als Tierfutter und zur Biogaserzeugung genutzt. Dabei bergen die organischen Nebenprodukte weitaus größeres Potenzial, handelt es sich doch um regional verfügbare und kostengünstige Ressourcen mit hochwertigen (Protein-)Bestandteilen. Und gerade im Sinn der Kreislaufwirtschaft ist die stoffliche und energetische Verwertung von Lebensmittelreststoffen ein Gebot der Stunde. Innovative Nutzungskonzepte können maßgeblich dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren, die Bodengesundheit zu verbessern und nachhaltige Produkte wie Fleischersatzprodukte, Bio-Kultursubstrate und -Düngemittel zu entwickeln.
Das Projekt „CircularFood“ unter der Leitung des ACR-Instituts AEE INTEC zielt darauf ab, regional verfügbare Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie durch neuartige Verfahrensprozesse im Wertstoffkreislauf zu führen. Erstmals sollen hochwertige Proteinbestandteile aus Reststoffen wie Biertreber, Kürbiskernpresskuchen oder Kakaoschalen gewonnen werden. Dabei möchten die Forscher*innen auch die Auswirkungen auf eine mögliche nachfolgende Biogaserzeugung untersuchen und aus den Gärresten Bioflüssigdünger, Torfersatzstoffe und Düngepellets herstellen.