Nachhaltige Überkopfwegweiser

Gemeinsam mit der ASFINAG und weiteren Partnern entwickelt die Holzforschung Austria im Projekt „InfraWood“ kreislauffähige Überkopfwegweiser aus Holz. Durch integrierte Sensoren lassen sich Feuchtigkeitsbildung, Verformungen und Schwingungen in Echtzeit erfassen.

Überkopfwegweiser sind auf Autobahnen und Schnellstraßen allgegenwärtig. Sie sorgen für gut informierte Verkehrsteilnehmer*innen, haben mitunter aber auch ihre Schattenseiten. Und zwar dann, wenn sie aus Stahl hergestellt werden und mit einem entsprechend großen ökologischen Fußabdruck einhergehen. Als umweltfreundliche Alternative wird daher immer öfter Holz ins Spiel gebracht, das CO2 langfristig binden kann. Wie die nächste Generation an Überkopfwegweisern aussehen könnte, wird derzeit im Forschungsprojekt „InfraWood“ unter Beteiligung des ACR-Instituts HFA wissenschaftlich untersucht.

Dabei verfolgt das Konsortium ambitionierte Ziele. Denn die neuen Wegweiser sollen nicht nur mit ihrer emissionsarmen Herstellung punkten, sondern den bewährten Stahlkonstruktionen in ihrer Dauerhaftigkeit auch um nichts nachstehen. Eine Weiterverwendung nach Ablauf der Nutzungsdauer setzt zudem voraus, dass sich die Bauteile reparieren und in ihre Einzelbestandteile zerlegen lassen. Eine besondere Herausforderung stellen in diesem Zusammenhang Sensoren da, die in die innovativen Wegweiser integriert werden, um die Holzfeuchtigkeit, allfällige Verformungen des Tragwerks und Vibrationen durch den Schwerverkehr in Echtzeit zu erfassen.

Überkopfwegweiser aus Holz auf einer Autobahn

Schutz vor Bewitterung soll indes eine Kombination aus verschiedenen Fassadenmaterialien bieten. Mithilfe moderner Simulationstechniken und Strömungsmessungen im Freiland stellen die Forscher*innen zudem sicher, dass eindringende Feuchtigkeit über eine optimale Hinterlüftung rasch wieder abtransportiert werden kann. Nicht zuletzt darf natürlich die Optik nicht zu kurz kommen, schließlich sollen die Wegweiser ein Aushängeschild für den Holzbau sein. Um Ästhetik und Beständigkeit in Einklang zu bringen, untersuchen die Forscher*innen unterschiedliche Schalungsvarianten sowie Oberflächenbehandlungsverfahren und Holzmodifikationen.

„InfraWood“ verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der Qualitätsstandards hochhält und Klima- und Ressourcenschutz mit fortschrittlicher Sensorik vereint. Gering fällt damit nicht nur der CO2-Fußabdruck aus, sondern auch der Inspektionsaufwand im laufenden Betrieb. Und so dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die holzbasierten Überkopfwegweiser unser Straßenbild prägen.