Kastenfenster sind hochwertige und langlebige Produkte. Aufgrund von altersbedingten Mängeln, wie Zugerscheinungen, Wassereintritt und eingeschränkter Bedienbarkeit, entsprechen sie jedoch vielfach nicht mehr den Anforderungen heutiger Nutzer*innen. Häufig werden Kastenfenster deshalb gegen moderne Isolierglasfenster ausgetauscht. Dabei könnten sie auch entsprechend erneuert, aufgerüstet und instandgesetzt werden. Hier setzt das Projekt „ErKa“ („Ertüchtigung von Kastenfenstern“) an. Es soll wertvolle Argumente für die Sanierung dieser historischen Fenster liefern. Bei rund 15 Millionen Kastenfensterflügeln in Österreich eröffnet sich daraus ein interessantes Geschäftsfeld.
Im Fokus des Projekts stehen für Nutzer*innen besonders relevante Aspekte wie die Wärmedämmung, Dichtheit und Bedienbarkeit von Griffen und Flügeln. In diesem Sinn untersuchen die Forscher*innen verschiedene Sanierungsmaßnahmen ganzheitlich auf ihr technisches, wirtschaftliches und ökologisches Potenzial. Für ausführende Tischler- und Malerbetriebe soll darauf basierend ein Handlungsleitfaden erstellt werden. Eigentümer*innen, Bauherr*innen und Behörden erhalten konkrete Empfehlungen für die (thermische) Sanierung von Kastenfenstern.
In Pakete zusammengefasste Sanierungsmaßnahmen stellen die Basis für sämtliche Untersuchungen im Projekt dar. Diese Maßnahmen, wie das Tauschen von Beschlägen, der Einbau von Dichtungen und Isolierglas oder der Neubau von Flügeln, werden an ausgebauten Bestandsfenstern in der Prüfhalle der HFA analysiert und getestet. Ergänzend zu den technischen Untersuchungen führen die Forscher*innen Kosten-Nutzen-Rechnungen anhand von Liegenschaften in Wien und St. Pölten durch.