Effizient und nachhaltig

Sauberes Trinkwasser ist essenziell für ein gesundes Leben, doch fehlt weltweit vielen Menschen der Zugang dazu. Wie lässt sich das ändern? Im Projekt „H2O“ entwickelt das ACR-Institut OFI gemeinsam mit KMU-Partnern einen innovativen UV-LED-Reaktor, der effektive Wasserdesinfektion und Nachhaltigkeit vereint.

Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser bleibt auch im 21. Jahrhundert eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Nahezu 10% der Weltbevölkerung fehlt es nach wie vor an der lebensnotwendigen Ressource, Schätzungen zufolge sind damit jährlich rund 2 Millionen Todesfälle verbunden. Das müsste nicht sein, wenn es nach Gabriele Ettenberger-Bornberg, Principal Scientist am ACR-Institut OFI, geht. Im Projekt „H2O“ treibt sie mit einem umfassenden Expert*innen-Netzwerk die Wasserdesinfektion mithilfe von UV-LED-Reaktoren voran.

Grundsätzlich gib es eine Reihe von chemischen und physikalischen Möglichkeiten, um Trinkwasser von Keimen zu befreien. Als äußerst effektiv hat sich die UV-Desinfektion erwiesen, die dafür zumeist verwendeten Quecksilberlampen wirken sich allerdings negativ auf die Umwelt aus. Eine innovative Alternative bieten UV-Licht emittierende Dioden, kurz UV-LEDs. Während das wissenschaftliche Interesse an UV-LEDs stetig zunimmt, ist ihre Wirksamkeit im Bereich der Desinfektion jedoch noch weitgehend unerforscht. Hinzu kommt, dass sich Hygieneanforderungen länder- und branchenspezifisch mitunter deutlich unterscheiden.

Wasserflasche und Trinkglas

Im Rahmen von „COIN KMU-Innovationsnetzwerke 2023“ von der FFG gefördert, wird im Projekt „H2O“ ein innovativer UV-LED-Reaktor entwickelt, der direkt am Ort der Wasserverwendung eingesetzt werden kann. Dabei erfasst ein Sensor die Trübung des Wassers, wobei bei Bedarf automatisch ein Vorfilter hinzugeschalten bzw. ein Warnsignal abgegeben wird. Dank der smarten Steuerung eignet sich der Reaktor für unterschiedliche Wasserarten und kann auch in abgelegenen Regionen zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen.

Ein Vorteil zu bisher verbreiteten Methoden liegt auch im geringen Energieverbrauch des Reaktors, der die Umweltbelastung ebenso wie die Betriebskosten auf ein Minimum reduziert. Die Nachhaltigkeit des Systems wird darüber hinaus durch seine Reparierbarkeit und die Verwendung von Rezyklaten gewährleistet. „Die Zukunft ist nachhaltig! UV-LEDs als Technologie zur Wasserentkeimung sind bisher noch wenig erforscht und könnten mittelfristig einen Paradigmenwechsel im Hygiene-Sektor bewirken,“ ist Projektleiterin Gabriele Ettenberger-Bornberg überzeugt.