Beton ist ein beliebter Baustoff, der mit vielen Vorteilen überzeugt, aber auch anfällig für Risse ist. Sie verkürzen die Lebensdauer und machen teure Reparaturen erforderlich. Risse können sowohl im plastischen als auch im ausgehärteten Stadium auftreten, zu den häufigsten Ursachen zählen Schalungsbewegungen, Setzungen, Verwitterung, Trocknungsschrumpfung oder thermische Belastungen. Während Rissbildungen in der Regel nicht verhindert werden können, kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, um entstandene Fugen wieder zu reparieren. Einige dieser Methoden, etwa die Verwendung von Chemikalien und Polymeren, haben sich allerdings als schädlich für Mensch und Umwelt erwiesen. Umso dringlicher ist die Suche nach Alternativen.
Mit dem Ziel, neue biologische und nachhaltige Behandlungsstrategien für Betonrisse in alten Gebäuden zu entwickeln, wurde das Projekt „BioHeelCon“ ins Leben gerufen, an dem auch das ACR-Institut OFI beteiligt ist. Dabei setzen die Forscher*innen auf mikrobiellen bzw. „selbstheilenden“ Beton. Die Ausgangsbasis bildet herkömmlicher Beton, dem Bakteriensporen, ein naturfaserbasiertes Trägermaterial und Calciumlactat zugesetzt werden. Entstehen nun strukturelle Mängel, sind die Bakterien in der Lage, das Calciumlactat zu Calciumcarbonat – auch bekannt als Kalkstein – zu verstoffwechseln. Vorhandene Risse werden durch die hervorgerufene biologische Reaktion wieder geschlossen.