Brandschutz nach Maß

Die Brandschutztechnikerin Tanja Dannereder erstellt für das ACR-Instituts IBS-Technisches Büro unter anderem Brandschutzkonzepte für Sonderprojekte, wie etwa Krankenhäuser oder Industrieanlagen, damit diese den für eine Genehmigung erforderlichen Brandschutz erreichen. Eines ihrer größten Projekte war das „Allianz Stadion“ des SK-Rapid in Wien Hütteldorf.

Der Brandschutz in Gebäuden hat in erster Linie die Unversehrtheit der darin befindlichen Menschen zum Ziel, aber auch den Schutz betrieblicher Werte, wie z.B. technische Ausstattung, Maschinen oder Waren sowie der baulichen Substanz. Es gibt gesetzliche Vorgaben und normative Richtlinien, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen umgesetzt und wie sie überprüft werden müssen. Bei Sonderprojekten wie Krankenhäusern, Industrieanlagen, Sportstätten oder auch Schulen, gibt es keine standardisierten Brandschutzkonzepte, die einfach angewendet werden können. Für jedes Projekt muss ein maßgeschneidertes und auf die jeweiligen Nutzungsanforderungen zugeschnittenes Brandschutzkonzept erstellt werden. Genau darauf ist Tanja Dannereder, Brandschutztechnikerin bei der IBS, einem Mitgliedinstitut der ACR – Austrian Cooperative Research, spezialisiert.

a Portraitfoto Tanja Dannereder
b Allianz Stadion in Linz von oben

Durch ein Simulationsverfahren konnten wir einen Nachweis für den erforderlichen Feuerwiderstand erbringen.

Tanja Dannereder, IBS

Tanja Dannereder ist im Bezirk Tulln in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Sie besuchte die Chemie-HTL Rosensteingasse in Wien, da sie bereits früh eine Leidenschaft für Experimente des “Rauchens und Stinkens“ entwickelt hat. Ihr Berufsweg führte sie über ein Labor eines Kulturtechnikbüros zur Brandverhütungsstelle Niederösterreich und anschließend in ein Planungsbüro in Wien, bevor sie schließlich zum IBS nach Linz kam, wo sie sich auf die Erstellung von Brandschutzkonzepten spezialisiert hat.

Eines ihrer größten und herausforderndsten Projekte war das Allianz-Station in Wien. „Da ein Stadion-Bau in der Gesetzesmaterie nicht so exakt abgebildet ist, war es sehr spannend, mit dem Planungsteam des Stadions und den Behördenvertreten eine gute Lösung zu finden“, erzählt Dannereder. Stadien sind aufgrund ihrer Architektur und ihres großen Fassungsvermögens an Personen hinsichtlich brandschutztechnischer Planung und Betreuung an sich schon eine Besonderheit. Beim Allianz-Stadion stellte die architektonische Gestaltung mit der gebogenen Fassade aus Trapezblech noch einmal eine besondere Herausforderung dar. „Hier war Kreativität im Hinblick auf die Brandabschnittsbildung gefordert“, erläutert Dannereder. „Durch ein Simulationsverfahren konnten wir einen Nachweis für den erforderlichen Feuerwiderstand erbringen“, so die Expertin. Ein besonderes Augenmerk lag neben dem Brandschutz- auch auf einem Evakuierungskonzept, wofür die IBS entsprechende Entfluchtungsanalysen evaluierte.

Aktuell arbeitet Dannereder an einem Brandschutzkonzept für ein neues Pelletwerk. „Die Herausforderung hierbei ist, die Lagermengen des Rohstoffmaterials zu bewerten und daraus das vorliegende Risiko abzuschätzen. Dafür haben wir auch Brandversuche durchgeführt“, so die Expertin. Auch für ein weiteres Projekt, ein Gewächsglashaus für den Gemüseanbau, zieht Dannereder sowohl Simulationsverfahren als auch die neuesten Erkenntnisse aus Forschungsprojekten und Brandversuchen zur Beurteilung des Brandrisikos heran. Als Mitglied des Forschungsnetzwerks ACR führt die IBS regelmäßig Forschungsprojekte durch.

In ihrer Freizeit bewegt sich Tanja sehr gerne in der Natur, bringt Ihren Garten in Schuss und versucht, durch gemeinnütziges Engagement die Welt etwas zu verbessern.