Die Automobilindustrie gehört zu den rohstoffintensivsten Branchen Europas – entsprechend groß ist auch ihr ökologischer Fußabdruck. Gerade Hochleistungskunststoffe wie Polyamide, wie sie für viele sicherheitskritische Anwendungen unverzichtbar sind, werden bislang kaum im Kreislauf geführt. Gemeinsam mit Hirschmann Automotive hat das ACR-Institut V-Research ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um für mehr Ressourceneffizienz zu sorgen. „Wir entwickeln ein Kreislaufmodell, das reale Lieferketten simuliert und Chancen wie auch Hürden auf dem Weg zur zirkulären Wertschöpfung sichtbar macht“, bringt Carina Barbara Antonin, Doktorandin und Projektleiterin bei V-Research, das Vorhaben auf den Punkt.
Der Handlungsdruck seitens der Politik ist zuletzt jedenfalls deutlich gestiegen. Mit dem European Green Deal und dem Circular Economy Action Plan hat die EU ambitionierte Ziele gesetzt. Die überarbeitete End-of-Life Vehicles (ELV)-Richtlinie schreibt erstmals verpflichtende Quoten für den Einsatz von Rezyklaten in Fahrzeugen vor. Zulieferer sind daher gefordert, geschlossene Materialkreisläufe einzuführen und sie in ihren Nachhaltigkeitsstrategien entsprechend zu verankern.