Er ist v.a. im Roggenanbau gefürchtet und wird durch Wetterextreme begünstigt: Der Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) macht Landwirt*innen und Getreidemühlen zunehmend zu schaffen. Grund dafür sind sogenannte Ergotalkaloide, also toxische Verbindungen, die der Pilz produziert. Wird die Pflanze währender der Blütezeit infiziert, macht sich der Befall am Getreide deutlich bemerkbar. So bilden sich an Stelle gesunder Roggenkörner die als Sklerotien bezeichneten dunkelvioletten Dauerformen des Pilzes aus. Gelangen diese über die Ernte in die Getreideverarbeitung und letztlich ins Mehl, hat das für Menschen und Tiere mitunter gravierende gesundheitliche Folgen.
Damit es nicht so weit kommt, geben Grenzwerte den zulässigen Höchstgehalt an Ergotalkaloiden vor. Dieser liegt in Roggenmehl bei 0,5 mg/kg – zumindest derzeit noch. So wollte die Europäische Kommission den Grenzwert ursprünglich bereits 2024 auf 0,2 mg/kg herabsetzen. Mangels effizienter Aufreinigungsmethoden bei gleichzeitig steigenden Kontaminationen musste dieses Vorhaben allerdings auf 2028 vertagt werden.