Das Erreichen der Klimaziele steht und fällt mit der Wärmewende. Gerade im Bereich der thermischen Energie gibt es derzeit aber noch großen Aufholbedarf. Als preisstabile Alternative mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von der Industrie bis zu Wärmenetzen tun sich solarthermische Großanlagen über 500m2 hervor. Sie verzeichneten bereits in den vergangenen Jahren ein markantes Wachstum und alles deutet darauf hin, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird.
Fest steht aber auch, dass sich die Anlagen angesichts erheblicher Anfangsinvestitionskosten nur amortisieren können, wenn bei niedrigen Betriebskosten hohe Energieerträge erzielt werden. Entsprechende Monitoring-Tools sind am Markt bisher allerdings kaum erhältlich und das schlägt sich in der Wettbewerbsfähigkeit nieder. Damit das Potential der Anlagen nicht länger unausgeschöpft bleibt, entwickeln die ACR-Institute AEE INTEC, V-Research und KMFA im Projekt „HeatITup“ eine Open Source Softwarelösung, um den laufenden Betrieb zu überwachen und zu optimieren.
Die Grundlage dafür bildet ein sogenannter digitaler Zwilling, also ein virtuelles Abbild der tatsächlichen Anlage. Basierend auf einem kontinuierlichen Datenaustausch mit der Anlage und aktuellen Messdaten zu relevanten Einflussfaktoren wie der Temperatur oder der Solarstrahlung kann so der thermische Energieoutput berechnet werden. Damit eröffnet der digitale Zwilling ein breites Feld an Anwendungsmöglichkeiten, das von der Anlagenplanung über die Ertragsprognose bis hin zur Fehlerdetektion reicht.