Lücken in der Lieferkette können drastische Folgen haben. Das hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie einmal mehr verdeutlicht. Schließlich sind Unternehmen nur dann in der Lage, ihre Kapazitäten auszuschöpfen, wenn eine kontinuierliche Materialversorgung sichergestellt ist. Und doch gibt es für Hersteller bisher keine adäquate Methode, das Versorgungsrisiko bestimmter Rohstoffe im Licht ihrer wirtschaftlichen Bedeutung zu beurteilen. Im Forschungsprojekt „MaCSus“ greifen die ACR-Institute V-Research, ÖGI, OeIV, IWI und VÖZ das Thema wissenschaftlich auf und verfolgen dabei einen stark interdisziplinären Ansatz.
Außer Frage steht, dass der Einsatz eines jeden Materials mit einem gewissen Risiko verbunden ist, das – gerade, wenn man auch Fragen der Rentabilität berücksichtigt – von zahlreichen Einflussfaktoren abhängt. Dazu zählen Umweltauswirkungen etwa genauso wie die geopolitische Situation. Sind die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten bestimmter Faktoren bekannt, kann daraus das Materialrisiko errechnet werden. So lautet zumindest die Theorie. In der Praxis gibt es derzeit aber weder eine definierte Methode noch einen einheitlichen Kriterienkatalog, um die Kritikalität verschiedener Ressourcen zu beurteilen.