Mit 163 Einreichungen war die Konkurrenz so groß wie nie zuvor und doch durften sich gleich zwei ACR-Institute im Rahmen des Jahresempfangs der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) am 19. November 2024 über eine Auszeichnung freuen.
In der Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft“ konnte sich das Projekt „TimerLoop“ unter der Konsortialführung der Holzforschung Austria (HFA) durchsetzen. Das noch bis Februar 2025 laufende Projekt, an dem auch das Österreichische Institut für Baubiologie und -ökologie (IBO) als Forschungspartner beteiligt ist, zielt darauf ab, die technologischen Grundlagen zur Wiederverwendung von Bauholz zu schaffen. Indem die Forscher*innen innovative Konzepte für den tragenden Baubereich und auch für nichttragende Holzbauprodukte entwickeln, können produzierende Unternehmen zukünftig flexibler zwischen Frischholz und Holz aus Vornutzung wechseln. Der Einsatz von Holzschutzmitteln soll dabei die Ausnahme bleiben, sodass möglichst viel Holz einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt werden kann.
Bisherige Ergebnisse geben eindeutig Grund zur Zuversicht. Demnach ist Holz aus Vornutzung in vielerlei Hinsicht gleichwertig zu Frischholz. Entscheidend ist vor allem die Anwendung adäquater Qualitätskriterien. Besonders überzeugt hat die Jury die klare Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette. Was Pionier*innen der Kreislaufwirtschaft schon vielfach im Einzelfall erprobt haben, steht nun an der Schwelle zur Industrialisierung. Naheliegend also, dass „TimperLoop“ Folgeaktivitäten nach sich ziehen wird.
Um nachhaltige Lösungen im Baubereich geht es auch im Projekt „GlasGrün“, das sich über den ÖGUT-Sonderpreis des Magazins BUSINESSART freuen durfte. Ziel des kürzlich abgeschlossenen Projekts unter Beteiligung des IBO war es, die Basis für die nachträgliche Begrünung von Glasfassaden zur Außenbeschattung zu schaffen. Dafür mussten auf Basis zweier Demoobjekte zunächst vegetationstechnische und statische Herausforderungen gelöst werden, um daraus übertragbare Standardvarianten abzuleiten. Erstmalig führten die Forscher*innen im Rahmen des Projekts zudem fundierte sozialwissenschaftliche Erhebungen zur Akzeptanz und Wahrnehmung begrünter Glasfassaden durch. Mit dem Projekt ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die sommerliche Überhitzung gelungen und die geplanten Nachfolgeaktivitäten legen nahe, dass das erst der Anfang war.