Bis in die 1980er Jahre von Landwirtschaft geprägt, ist es Irland auf Basis ausländischer Direktinvestitionen in wenigen Jahrzehnten gelungen, zu einer wissensbasierten Volkswirtschaft aufzusteigen. Dublin zählt heute zu den weltweit führenden Standorten für Technologiegiganten wie Google, Microsoft und Apple. Dabei spricht für Irland nicht nur das attraktive Steuerklima, sondern auch die hohe Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, die Englischsprachigkeit und Exportorientierung sowie nicht zuletzt langfristige politische Stabilität.
Aber nicht nur der rasche wirtschaftliche Aufschwung macht Irland zu einem bemerkenswerten Reiseziel, vor allem auch vom Forschungs- und Innovationssystem lässt sich so einiges lernen. Auf den ersten Blick trennt Österreich und Irland in dieser Hinsicht nicht allzu viel. Beide Länder werden vom Dienstleistungssektor dominiert, im Unternehmensalltag setzt man auf pragmatische Lösungen und den persönlichen Kontakt. Gemäß dem European Innovation Scoreboard zählen Irland und Österreich zur Gruppe der „strong innovators“, der Global Innovation Index schlägt in dieselbe Kerbe. Deutlich geringer als hierzulande sind in Irland allerdings die Investitionen in Forschung und Entwicklung, liegt die Forschungsquote doch lediglich bei 1,2%.