Tradition, Forschung und Sicherheit in der Lebensmittelindustrie

Gleichzeitig steht die Lebensmittelindustrie vor erheblichen Herausforderungen. Hohe Standortkosten und überbordende Bürokratie machen vielen heimischen Betrieben massiv zu schaffen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit auf einem hochkompetitiven internationalen Markt. Während die Importe steigen, geraten hierzulande Arbeitsplätze in Gefahr. Durch den globalen Handel und weit verzweigte Lieferketten ist zudem das Spektrum an auftretenden und potenziell gefährlichen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen einem ständigen Wandel unterworfen. Höchste Vorsicht ist seitens der Behörden auch aufgrund der sogenannten PFAS oder Ewigkeitschemikalien geboten, die jahrzehntelang bei der Herstellung zahlreicher Produkte eingesetzt wurden und über die Umwelt in die menschliche Nahrungsmittelkette gelangen können.

Mit Blick in die Zukunft orten die Expert*innen vor allem in aufstrebenden Technologien wie KI, Block Chain und Sensorik großes Potenzial. Durch sie wird die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit in absehbarer Zeit hochgradig präventiv, datengestützt und automatisiert erfolgen. Und das über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg: Vom Precision Farming in der Primärproduktion, über Roboter in der Veredelung bis hin zu personalisierten Lebensmitteln für die Endverbraucher*innen. Entscheidend ist und bleibt – und auch da sind sich an diesem Abend alle Diskutant*innen einig – die enge Zusammenarbeit zwischen relevanten Stakeholdern, ein starker heimischer Produktionsstandort und nicht zuletzt die angewandte, wirtschaftsnahe Forschung. Denn nur so kann es gelingen, neuen Herausforderungen mit innovativen Lösungen zu begegnen und den Wert heimischer Lebensmittel langfristig hochzuhalten. Außer Zweifel steht, dass die Lebensmittelversuchsanstalt auch in den nächsten 100 Jahren dabei eine Schlüsselrolle spielen wird.